Bürgermeister Gerd Hieber gibt seiner Verbundenheit mit den französischen Opfern Ausdruck. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Volkstrauertag: Feierstunde vor dem Kriegerehrenmal überschattet von den Terroranschlägen in Paris

Mit einer Feier vor dem Kriegerehrenmal gedachte die Bevölkerung am Volkstrauertag der deutschen Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.

Von Ingrid Vögele

Sulz. In seiner Begrüßung wies Bürgermeister Gerd Hieber auch auf das Ende des Zweiten Weltkriegs hin, als einem bedeutenden Jahrestag. In Verbundenheit mit Frankreich und als Ehrenbürgermeister von Montendre ging er auf den Terroranschlag in Paris ein. In ganz persönlich gehaltenen Worten beschrieb er sein Entsetzen über die Tat, und mit allen Teilnehmern setzte er in einer Gedenkminute ein Zeichen der Solidarität mit den französischen Freunden, den Opfern und den Angehörigen der Opfer.

Mit einer Lesung rückten Simon Valentino und Mona Ben Salem, Zehntklässler der Werkrealschule, all diejenigen ins Bewusstsein, die den Krieg nicht wollten, aber dessen Opfer wurden.

In seiner Ansprache ging Pfarrer Eckhard Schärer ebenfalls auf die Opfer der beiden Weltkriege ein und des weltweiten Leidens. Er zeigte Gedenken auf als ein Zurückholen der Zeit im Wort, das nicht abreißen dürfe, damit das Ganze nicht aus den Augen verloren werde. Die christlichen Werte des Abendlandes stellten als konkrete Aufforderung Leben und Liebe in die Mitte. Leben bedeute Zusammenleben, Anteilnahme erfahren zu lassen, wobei menschliches Leben nicht mit Menschlichkeit des Lebens gleichzusetzen sei. Dazu gehöre Gerechtigkeit, als Weg zum Frieden, was weltweit zu verstehen sei. Mit einem Zitat aus den Lesebuchgeschichten von Borchert endete die nachdenklich machende Ansprache. Unter den Klängen von "Ich hatt einen Kameraden" legte Schärer gemeinsam mit Hieber einen Kranz am Ehrenmal nieder. Feierlich umrahmt wurde die Gedenkstunde von der Bauder-Kantorei zusammen mit dem katholischen Kirchenchor unter der Leitung von Erika Rieder und der Stadtkapelle, dirigiert von Bruno Eisele.

Hieber verwies noch auf die Neuerung auf dem Friedhof. Nachdem das Urnenfeld auf eine neue zentrale Fläche verlegt, mit Buchshecke eingefasst und einem Gedenkstein versehen wurde, ist dieser Ruheort nun noch um ein Gedenkbuch erweitert worden. Namen können nun hinterlassen werden.