Nur noch drei freie Bauplätze im Holzhauser "Stümple" / Auch innerörtlich zeichnet sich eine Entwicklung ab

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Holzhausen. Baugrundstücke im Holzhauser "Stümple" sind begehrt. "Wir haben alle Plätze bis auf drei verkauft", freut sich Ortsvorsteher Lutz Strobel.

Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis auch diese weg sind. Für eins der noch freien Grundstücke haben sich bereits zwei Interessenten gemeldet.

Strobel denkt inzwischen an die Erweiterung des Wohngebiets. Für "Stümple II" gibt es bereits einen Bebauungsplan. Die Flächen gehörten alle der Stadt, sodass die Erschließung 2015/16 fortgesetzt werden könnte. Damit würden weitere rund 25 Bauplätze entstehen. Drei davon, so Strobel, seien jedoch in privater Hand.

"Junge Leute wollen Wohneigentum schaffen", erklärt sich der Ortsvorsteher die rege Bautätigkeit in Holzhausen. Denn nicht nur im "Stümple" geht etwas. Eine Eigentümerin hat an der Oberen Straße ihr Grundstück an Investor Dieter Kopp aus Mühlheim verkauft. Auf 5000 Quadratmetern sollen dort fünf Baugrundstücke privat erschlossen werden. Da mehrgeschossige Bebauung zulässig sei, könnten 15 bis 20 Wohnungen entstehen. Die Fläche befindet sich noch im innerörtlichen Bereich. Bei der Planung wolle die Stadt mitreden, betont Strobel, so vor allem im Hinblick auf die Gestaltung, die Wohneinheiten und die Erschließungsstraße, die nach der Fertigstellung auf die Stadt übergehen solle.

Für die Obere Straße ist nur ein vereinfachtes Verfahren erforderlich. Die Kosten müsste der Investor übernehmen. Der Ortschaftsrat wird sich mit dem Bebauungsplan am 23. September und der Gemeinderat am 29. September befassen.

Die Nähe zur Autobahn und die ruhige Lage macht Holzhausen offenbar für junge Bauherren attraktiv. So habe eine Familie aus Sindelfingen einen ruhigen Ort gesucht, in dem Kindergarten und Schule zu Fuß erreichbar seien. Das war für ihre Entscheidung, nach Holzhausen zu ziehen, ausschlaggebend. "In den vergangenen Jahren haben wir uns familienfreundlich präsentiert", betont Strobel. Dies scheint sich positiv auszuwirken.

Momentan wird auch in "Holzhausen-Mitte" gebaut. Die Erschließung der Flächen am und hinter dem Rathaus hat sich jedoch etwas verzögert. "Wir nehmen Rücksicht auf das laufende Bauvorhaben", sagt Strobel. Der Erschließungsbeginn sei nun für Mitte Oktober vorgesehen. Strobel rechnet mit einer zweimonatigen Bauzeit.

Im hinteren Teil des Gebiets hat die Stadt auf einen Spielplatz verzichtet. Die Fläche bleibt stattdessen für ein Mehrfamilienhaus reserviert. Hinter dem jetzigen Neubau befindet sich ein weiteres privates Baugrundstück. Wegen eines Tauschs mit der Stadt fänden mit dem Eigentümer Gespräche statt. Strobel: "Wir haben schon Interessenten für den Platz." In dem Baugebiet mitten im Ort werden unter anderem auch die Parkplätze neu gestaltet. Außerdem soll das Geländeniveau um 80 Zentimeter angehoben werden. Damit bekäme das Rathaus einen barrierefreien Zugang. In "Holzhausen-Ost" sind momentan zwei Häuser im Bau. Das Manko dort: Der Gemeinderat hat die Erschließung auf Eis gelegt. Nicht alle Hausbesitzer wollen nämlich Ablösevereinbarungen unterschreiben und Erschließungskosten zahlen. "Bei so vielen Eigentümern bekommen wir keine 100-prozentige Lösung", meint Strobel. Er bringt ein gewisses Verständnis dafür auf, dass nicht alle Grundstückseigentümer mitmachen wollen. Bei einigen Häusern wären lediglich die Gärten durch die Erschließung tangiert. Offenbar sind für manche Anlieger aber auch die Straßen noch nicht schlecht genug. Dabei hat der Baumgartenweg nicht einmal einen Asphaltbelag.

Ein Sanierungsgebiet in Holzhausen auszuweisen, ist für Strobel mittlerweile zu einem Thema geworden. "Wir werden mit Eigentümern sprechen und mit der Stadt ein Konzept ausarbeiten", kündigt er an.