Die Stammeltern derer von Bissingen und Nippenburg: Kunigunde Catharina von Nippenburg (circa 1625-1689) und Johann Friedrich von Bissingen (circa1601-1663). Foto: Stadtarchiv Schramberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Gisela Roming hält Vortrag über Grafen von Bissingen und Nippenburg in Sulz-Glatt

Sulz-Glatt. Am Freitag, 16. Oktober, findet im Fürstensaal des Kultur- und Museumszentrums Schloss Glatt in Sulz a. N.ckar ab 19 Uhr ein Vortrag statt. Die Rottweiler Historikerin Gisela Roming referiert zum Thema "Die Grafen von Bissingen und Nippenburg".

Stammhalter stehen in traditionellen Darstellungen im Mittelpunkt der Geschichte der Freiherren und Grafen von Bissingen und Nippenburg. Ihr Schicksal ist seit 1648 eng mit der damals vorderösterreichischen Herrschaft Schramberg verbunden.

Der Nachweis des uralten adligen Herkommens in männlicher Linie war in der Forschung stets dominierend. Kaum gewürdigt werden in der Familiengeschichte die Frauen. Dabei haben einige von ihnen energisch und erfolgreich die Vormundschaft für ihre minderjährigen Söhne geführt. Andere haben durch Geld und Beziehungen zur Verwandtschaft wesentlich zum sozialen Aufstieg der Familie von Bissingen und Nippenburg beigetragen.

Das Archiv der Grafen von Bissingen und Nippenburg, eines der größten Adelsarchive im Landkreis Rottweil, wurde in den Jahren 2000 bis 2002 geordnet, verzeichnet und verfilmt. Die Bestände des Adelsarchivs sind seitdem für die historische Forschung leichter zugänglich. Außerdem war ein weiterer Impuls für die Forschung die Entdeckung neuer Quellen im Südtiroler Landesarchiv in Bozen: Infolge der Heirat von Kunigunde Felicitas von Bissingen mit einem Grafen von Wolkenstein im Jahr 1674 war eine umfangreiche Korrespondenz entstanden, die zum Teil in Südtirol erhalten geblieben ist.

Im Vortrag von Gisela Roming werden potenzielle Bruchstellen der Familiengeschichte vorgestellt – Zeiten, in denen durch Todesfälle und andere Ereignisse der Bestand der Familie und der Erhalt des Stammgutes gefährdet waren – und die verschiedenen Strategien zur Krisenbewältigung diskutiert.

Die Referentin, Gisela Roming, studierte Geschichte, Anglistik und Politikwissenschaft und hat bereits Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg geschrieben.