Zauberten ein Stück Frankreich ins Haus am Stockenberg: das Duo Marc Delpy (Gitarre) und Frank Eisele (Akkordeon) Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Chansonabend im Haus am Stockenberg mit Duo Delpy und Eisele

Von Petra Haubold

Sulz. Französisches Flair lag in der Luft, Liebe Lachen und Weinen nah beieinander: In der Caféteria im Haus am Stockenberg bezauberten Marc Delpy an der Gitarre und Frank Eisele am Akkordeon über 50 Besucher. 

Marc Delpy, französischer Gitarrist und Sänger aus dem Stuttgarter Raum, ist schon seit Jahren mit dem Trio For- medable unterwegs. Zusammen mit seinem musikalischen Partner Frank Eisele am Akkordeon nahm der charmante Musiker die Gäste aller Altersgruppen mit auf eine Reise durch fünf Jahrzehnte französischer Musikgeschichte. Doch sein gut einstündiges Repertoire bestand nicht nur aus Liedern großer Chansonsänger, er trug auch eigene Kompositionen vor.

Dabei nahm er sich viel Zeit, die Lieder anzukündigen, teils humorvoll, teils mit einer unterhaltsamen Ernsthaftigkeit. Kein Wunder, dass die Gäste am Ende beim Klassiker "C’est si bon"und der stürmisch geforderten Zugabe "Ein Freund" begeistert mitsangen. Hatten die Walzerklänge bei "Sous le ciel de Paris" von Edith Pia schon einenverheißungsvollen Auftakt zu diesem wundervollen Nostalgie-Abend versprochen, waren spätestens beim frei-fröhlichen Yves Montand-Song "La bicyclette" auch die weniger Chansonbegeisterten im Konzert angekommen.

Marc Delpy hat eine Stimme, die auf Chansons zugeschnitten scheint, einfühlsam und leicht melancholisch. Mit einer "Hommage an das Mittelmeer" ging es nach Südfrankreich. Hier sorgte der Klassiker "La Mer" von Charles Trenet für sichtlich gute Laune. Mit dem Ohrwurm "Nathalie", einst unnachahmlich von Gilbert Bécaud gesungen, verdeutlichte Delpy seinen Anspruch: keine sture Imitation, sondern künstlerische, und sehr vielseitige Interpretation.

Wer dem Zauber Frankreichs je erlegen war, der war sofort berührt vom Flair bei Mylord, denn den Gefühlszauber des mitreißenden Songs hatte der Sänger prima drauf. Sein kongenialer Partner Frank Eisele überzeugte mit meisterlichem Spiel am Akkordeon, ergänzte den Gesang Delpys zu einem außergewöhnlich schönen Hörgenuss und sorgte bisweilen mit seinen lockeren Soli auch mal für ein leises Raunen im Publikum.

Bei der deutschen Version des von der Piaf 1945 gesungenen Chansons "Schau mich bitte nicht so an" wurde zwischen den Sprachen immer wieder gewechselt. Dabei war es sicherlich nicht einfach, wenn man ständig von Französisch auf Deutsch umschalten muss. Auch das selbst komponierte Lied Voiler, gesungen in französischer Sprache, erzählte eine Geschichte, der man gerne zuhörte.