253 Mitglieder / Stabile Mischbestände / Holzmarktpreise bis 98 Euro / Norbert Utzler informiert

Von Günter Rössler

Sulz-Bergfelden. Die Forstbetriebsgemeinschaft Kirchberg (FBG), die mittlerweile im 20. Jahr besteht, hatte zur Hauptversammlung ins Bergfelder Narrenheim eingeladen. Vorsitzender Walter Stocker freute sich über die große Besucherzahl und gab einen Rückblick auf die Jahre 2013 und 2014.

Die Betriebsbesichtigung der Firma Streit und auch des Unternehmens für Papierherstellung war hochinteressant für die Holzlieferanten aus dem Raume Sulz. Das Jahr 2013 war auch das Wahljahr, in dem die Leitung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) für fünf Jahre gewählt wurde, resümierte Stocker. Sehr zufrieden äußerte er sich über drei Motorsägenlehrgänge, an denen 16 Frauen couragiert teilgenommen und durchgehalten haben.

Kassier Klaus-Peter Mühleck hatte sein Zahlenmaterial in Einnahmen und Ausgaben für die Jahre 2013 und 2014 löblich aufbereitet und zur Zufriedenheit der mehr als 60 Teilnehmer vorgetragen. Als Forstrevierleiter ließ er wissen, dass die FBG einen Überblick auf rund 200 Hektar Waldfläche der 253 Mitglieder hat. Die Kassenbuchungen der beiden Jahre haben Gottlob Stein und Dieter Schatz geprüft, die gleichzeitig wieder als Kassenprüfer gewählt wurden. Günter Hund stellte fest, dass keine Einwendungen angemeldet wurden und konnte die Entlastung aussprechen.

Aktuelle Informationen gab der stellvertretende Forstamtsleiter im Landratsamt Rottweil, Norbert Utzler, über die betriebliche Situation der Jahr 2013 und 2014. Bei relativ wenig Schnee und nur leicht gefrorenem Erdreich hatten die schweren Maschinen Probleme im Wald. Trotz des warmen Frühjahrs 2014 gab es keine größere Käferkalamität. Die Konjunktur des Holzmarkts untermauerte er mit Trendkurven und gab einen Überblick über die Holzmarktpreise in Baden-Württemberg, die bei 95,50 bis 98 Euro lagen. Nach dem guten Jahr 2014 sei auch im ersten Halbjahr 2015 eine hohe Nachfrage zu verzeichnen, was auch für das Brennholz gelte. Nutzholz Tanne werde bis zu 98,50 Euro und Kiefernholz mit 78 Euro gehandelt.

Zur Forstschutzsituation war zu sagen, dass das Eschensterben durch einen Erreger verursacht werde. Den Jahresvergleich des Buchdruckers hatte Utzler mit einem Diagramm dargestellt.

Kritische Stimmen folgten seinen Ausführungen über das Kartellrechtsverfahren. Dies sei eine "schwierige Kost", referierte der stellvertretende Forstamtsleiter. Die Kernziele des Konsenspapieres seien die Trennung der gemeinschaftlichen Holzvermarktung durch einen eigenständigen Staatsforstbetrieb und die Kommunalisierung der forsttechnischen Betriebsleitung. Aus der Diskussion war zu entnehmen, dass die FBG das Holzaufkommen selbst vermarkten möchte.

Utzler nahm auch Stellung zur Bundeswaldinventur. Im Raster von zwei auf zwei Kilometern werde der Wald aufgenommen und die Baumentwicklung von 1967 bis 2012 festgestellt. Beispielhaft hatte er den Stadtwald von Sulz grafisch dargestellt und erläutert. Sein Fazit war, darauf zu achten, den jetzigen Stand der sehr stabilen Mischbestände zu halten und das Laubholz nicht vordringen zu lassen.

Zum Schluss informierte Walter Stocker, über die Aktivitäten im Forstjahr 2015. Es werden weitere Motorsägelehrgänge und ein Seilwindelehrgang angestrebt werden. Am 24. September soll wieder ein Besichtigungsausflug stattfinden, bei dem Holzfachbetriebe und die Zimmerfachschule besichtigt werden.

Wegen der 1225-Jahrfeier der Stadt Sulz und anderer Termine werde die Waldbegehung in das Jahr 2016 verlagert.