Die Stadt stellt in Rathäusern Wohnraum für Flüchtlinge bereit. (Symbolfoto) Foto: Settnik

Sulz hat bei der Aufnahme von Asylbewerbern Soll noch nicht erfüllt. Gemeinderat bewilligt Mittel für Sanierungen.

Sulz - Die Stadt will die Wohnungen in den Rathäusern von Bergfelden und Fischingen zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stellen (wir berichteten bereits). Der Gemeinderat hat gestern beschlossen, für deren Sanierung insgesamt 35.000 Euro außerplanmäßig auszugeben.

Die Zahl der Flüchtlinge werde weiter steigen, sagte Bürgermeister Gerd Hieber. Im Landkreis Rottweil sollen Asylbewerber grundsätzlich dezentral nach einem bestimmten Schlüssel auf die Kommunen verteilt werden. Demnach müsste Sulz 82 Menschen derzeit aufnehmen.

"Wir erreichen unser Soll bisher nicht", stellte Hieber fest. In der Hartensteinstraße auf Kastell wohnen 19 Asylbewerber, im Haus Talblick in Glatt 22. Dort sollen insgesamt 50 Flüchtlinge einquartiert werden. Weitere private Unterkünfte würden noch überprüft.

Die Stadt hat aber schon mal dem Landratsamt die Belegung der Wohnungen in den beiden Rathäusern vorgeschlagen. In Bergfelden könnten acht bis zehn, in Fischingen zehn bis zwölf Menschen untergebracht werden. Doch vorher müssen noch diverse Reparaturen erledigt werden. Für Bergfelden liegen die Kosten bei 10 000 Euro, für Fischingen, wo unter anderem noch eine Heizung installiert werden müsste, bei 25 000 Euro.

Ortsvorsteher Martin Sackmann kennt die Situation der Flüchtlingsunterbringung in der Hartensteinstraße. Dort gebe es ein chaotisches Kommen und Gehen. Für die Bergfelder Rathauswohnung wünschte er sich am liebsten zwei Familien. "Das ist auch mein Wunsch", meinte Hieber, "ob er erfüllt wird, weiss ich nicht." Das Landratsamt könne keine Zusagen machen. Die Mühlheimer Ortsvorsteherin Barbara Klaussner äußerte Bedenken, ob eine Unterbringung mitten im Dorf günstig ist. Ihr Glatter Kollege und FWV-Stadtrat Helmut Pfister hält die Lage für nebensächlich: "Die Leute muss man unterbringen, wo Platz ist." Er befürchtet, dass "Objekte" belegt werden müssen, "an die wir noch gar nicht denken".

Möglicherweise kommen auf die Verwaltung zusätzliche Personalkosten zu. Hieber will sich vom Hauptamt aufzeigen lassen, inwieweit die personellen Kapazitäten reichen. Er schließt nicht aus, bei der Haushaltseinbringung noch einen entsprechenden Vorschlag zu machen.

Den Ausgaben für die Sanierungen stimmte der Gemeinderat einvernehmlich zu. Die Wohnung in Bergfelden könnte Anfang Oktober, die in Fischingen "nicht vor Ende Oktober" hergerichtet werden, im Übrigen auch für die Belegung mit Obdachlosen.