Bei der Schauübung der Sulzer Feuerwehr auf Kastell kommt das neue Fahrzeug dann auch gleich zum Einsatz. Foto: Heidepriem

Bürgermeister Gerd Hieber übergibt das neue Löschgruppenfahrzeug an die Sulzer Feuerwehr. Neues Auto kommt bei Schauübung gleich zum Einsatz.

Sulz - Pünktlich zur Schlüsselübergabe des neuen Feuerwehrfahrzeugs strahlte die Sonne vom Himmel. Und sie blieb den Wehrmännern auch zur anschließenden Schauübung treu.

Für Bürgermeister Gerd Hieber war es eine Freude, an Stadtbrandmeister Eugen Heizmann das Löschgruppenfahrzeug mit der Bezeichnung LF 20/30 zu übergeben. Der Spielmannszug der Sulzer Wehr unter der Leitung von Axel Frick hatte den Festakt musikalisch eröffnet.

Zu Gast waren neben den Wehrmännern aus Sulz und den Stadtteilen auch die Gemeinderäte und die Verantwortlichen der Verwaltung, die zusammen mit Kreisbrandmeister Mario Rumpf, Landrat Wolf-Rüdiger Michel und weiteren Vertretern der Öffentlichkeit den Tag feierten.

Hieber sieht das LS 20/30 als Ergänzung des Feuerwehr-Fuhrparkes an. Da die Einsätze auf der Autobahn immer häufiger und umfangreicher werden, galt es das Fahrzeug zu beschaffen.

Da die "Mannes- und Fraueskraft" nicht immer ausreicht, gilt es die Wehrleute mit der notwendigen Technik auszustatten. Der Bürgermeister hob besonders hervor, dass das Fahrzeug 3000 Liter Wasser mit an Bord führt und die LKW-Plattform eine wichtige Ergänzung ist. Die weiteren Einbauten erklärte Stadtbrandmeister Heizmann im Detail und stellte sich hernach bei der Schauübung auch vor.

Vom Land wurde Unterstützung in Höhe von 90 000 Euro signalisiert, dazu kamen aus anderen Töpfen weitere 70 000 Euro. Damit hat das Land insgesamt 49 Prozent des neuen Fahrzeuges finanziert, die restlichen Mittel in Höhe von 170 000 Euro muss die Stadt Sulz aus eigenen Mitteln tragen.

In diesem Zusammenhang bedankte sich Hieber bei allen Wehrleuten, die in ihrer Freizeit diese Aufgabe auf sich nehmen. Hieber las auch einen Dankesbrief der Reutlinger Oberbürgermeisterin vor. Dort hatten die Sulzer bei der jüngsten Hagelkatastrophe ausgeholfen. Landrat Michel erinnerte an die Sulzer Unterstützung, als das Landratsamt unter Wasser stand. Pumpen aus Sulz wurden eingesetzt.

Er beglückwünschte die Sulzer zu ihrem neuen Fahrzeug und wusste wohl, dass sich der Schwerpunkt seit der Gründung im Jahre 1858 immer weiter in Richtung technische Hilfe verlagere. Eugen Heizmann bedankte sich im Namen aller Wehrleute für die Unterstützung, so auch bei Kreisbrandmeister Mario Rumpf, der auf Kreisebene die Landesmittel nach Erstellung einer Prioritätenliste vergeben muss.

Neben weiteren Grußworten durch Revierleiter Ulrich Effenberger von der Polizei und DRK-Bereitschaftsleiter Helmut Woitas waren es von der Feuerwehr Armsdorf Wehrleiter Fred Hohmann und sein Stellvertreter Thomas Hecht, die nach Idee ihrer Frauen ein besonderes Geschenk mitgebracht hatten: Da Sulz Ausbildungs- und Schulungsort ist, überreichten sie eine Zuckertüte mit Delikatessen aus ihrer Heimat Sachsen-Anhalt. Bei einer Schauübung konnten die Zuschauer das Fahrzeug gleich im Einsatz erleben.

Ein großer Vorteil ist, dass die Atemschutzträger aus dem Fahrzeug heraus gleich in den Einsatz gehen können, und dass eine Sicherungstrupptasche mit Atemschutzmaske an Bord ist.

Der fest montierte Wasserwerfer kam zum Einsatz ebenso wie beim dargestellten Unfall die Rettungsplattform, die bei Unfällen mit Lastwagen von größter Wichtigkeit ist. Das komplette Fahrzeug ist mit LED-Technik ausgestattet.

Sulz (wh). "Feuerwehr zum Anfassen", so hieß das Motto bei dem zweitägigen Fest der freiwilligen Feuerwehr Sulz im Anschluss an die Fahrzeugübergabe.

An beiden Tagen feierten zahlreiche Besucher kräftig mit. Besonders am Sonntag zur Mittagszeit, als der Musikverein Sulz aufspielte, war die Fahrzeughalle voll.

Nach der Fahrzeugübergabe legten gleich die verschiedenen Teams beim Feuerwehrschlauchkegeln los. Es galt, mit der Koppel das Ziel zu treffen. Dafür gab es Punkte aber auch die Erfahrung, dass selbst dieses Metier, das bei einer Übung oder bei einem Einsatz nicht so im Vordergrund steht, beherrscht werden muss. Am Ende siegten die Kameraden aus Renfrizhausen, es folgte die Wehr aus Renfrizhausen und miteinander auf dem dritten Platz lagen die beiden Teams der freiwilligen Feuerwehr Fischingen.

Keine Punkte gab es am Sonntag bei den verschiedenen Aktivitäten rund um das Feuerwehrmagazin. Neben einer Hüpfburg konnte sich der Nachwuchs beim Spritzen versuchen. Es gab kleinere Spiele und dazu auch Fahrten mit dem Feuerwehrauto. Dieses Angebot wurde genauso gerne angenommen, wie Fahrten mit der Drehleiter, bei der die Aussicht genossen werden konnte. Von Groß und Klein in Beschlag genommen wurde das neue Fahrzeug der Sulzer Wehr. Von der Technik bis zum Sitzkomfort wurde das neue Schmuckstück getestet.

Auch die anderen Fahrzeuge der Wehr und die Gerätschaften waren ausgestellt. In der Fahrzeughalle gab es vielerlei für den Hunger und den Durst wie auch ausführliche Informationen über Rauchmelder, die Anfang 2015 in Baden-Württemberg Pflicht werden. Stadtbrandmeister Eugen Heizmann war am Ende zufrieden mit der Resonanz und freute sich über das Interesse der Sulzer Bevölkerung.