Barbara Springer (Zweite von links) wird im Beisein von Kreisarchivar Armin Braun (links) von Ortsvorsteher Klaus-Peter Mühleck geehrt und verabschiedet, neben ihr steht ihre Nachfolgerin Jenny Pyroth. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Barbara Springer kehrt extra noch mal aus Dresden zurück und beendet ihre Arbeiten im Renfrizhauser Archiv

Von Ingrid Vögele

Sulz-Renfrizhausen. Im Frühjahr wurde Barbara Springer, Archivarin i.R., vom ehemaligen Ortsvorsteher Burkhard Pyroth vorläufig verabschiedet. Sie kümmerte sich um das örtliche Archiv und erfasste rund 3000 Schriftstücke – Urkunden, Akten, Karten. Archivieren bedeutet, inhaltlich erfassen, mit einer Archivnummer versehen und digitalisieren.

"Wenn ich mal im Ruhestand bin, guck’ ich mal", war von ihr zu hören. Und seit ihrem Eintritt in besagten Ruhestand im Jahr 2002 "guckte" sie: Barbara Springer kümmerte sich zwölf Jahre lang ehrenamtlich, mit viel Liebe und Ausdauer um die Geschichte des Ortes. Inzwischen wohnt sie mit ihrem Mann wieder in ihrer alten Heimat Dresden. Wie versprochen, war sie zurückgekehrt, um noch anstehende Arbeiten zu erledigen, denn sie wollte "ein komplett bestelltes Haus"“ hinterlassen. Die Gastfreundschaft der früheren Ortschaftsrätin Gretel Maier schätze sie sehr, denn durch sie erfahre sie auch viel, berichtete Springer. Sehr froh sei sie über ihre Nachfolgerin Jenny Pyroth, die seit Mai 2013 ihre Arbeit kompetent weiterführe. Schließlich habe so viel Zeit reingesteckt. "Es wäre ein Jammer, wenn jetzt Schluss wäre". Ungefähr 95 Prozent seien erledigt, schätzt Springer – kaum zu glauben, wenn man die vielen unbearbeiteten Kisten sieht.

Zwei Pergamente sind es, die etwas ganz Besonderes darstellen und die ihr am Herzen liegen. Es ist einmal eine Schuldurkunde von 1718, die besagt, dass Renfrizhausen der geistlichen Verwaltung von Rosenfeld 539 Gulden und 30 Kreuzer schulde. Die älteste Urkunde von 1468 regelt die Neuverteilung der Pfründe und des Heiligengutes. Auch Ortsvorsteher Klaus-Peter Mühleck möchte nicht, dass die Arbeit in Vergessenheit gerät. Im Namen der Verwaltung und des Ortschaftsrats bedankte er sich bei den beiden Damen – "alle stille Schafferle". Er würdigte besonders die enorme Leistung der inzwischen 74-jährigen Barbara Springer, ihre Kondition und Geduld, mit der sie voller Konzentration von morgens bis abends für die Geschichte Renfrizhausens gearbeitet habe.