Hohe Auszeichnungen für Eva Niedernhuber und Gerhard Pfau: Beide sind seit 60 Jahren dem DRK treu verbunden und wurden von Bereitschaftsleiter Helmut Woitas, dem stellvertretenden DRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Gaus und dem Kreisbereitschaftsleiter Michael Häring (hinten, von links) geehrt. Im Namen der Stadt gratulierte Cornelia Bitzer-Hildebrand. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Aufgaben sind bei der Sulzer DRK-Bereitschaft auf wenige Schultern verteilt

"Totgesagte leben länger", erklärte der Sulzer DRK-Bereitschaftsleiter Helmut Woitas bei der Hauptversammlung am Freitag im Mehrweckraum in der Bergstraße. Im diesem Stoßseufzer lag zwar große Erleichterung, aber keine Entwarnung.

Sulz. Angesichts vieler langjähriger, zu ehrender Mitglieder stellte Woitas fest: "Bei der Feuerwehr wäre man nun in der Alterswehr, doch so leicht können wir unsere Aktiven nicht entlassen. Wir könnten dringend neue, junge Mitglieder brauchen, um die stetig wachsenden Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen." So aber gelte quasi die Devise "bis zum letzten Atemzug". Auch der sehr agil wirkende Woitas zählt selbst schon 66 Lenze und hegt zum Ende seiner Wahlperiode in drei Jahren die stille Hoffnung auf einen Nachfolger. Bei intern durchgeführten Wahlen ist er Ende Mai vom Stellvertreter wieder zum Bereitschaftsleiter aufgerückt.

Der Großteil der aktiven Helfer stammt aus Mühlheim, weitere aus Sulz und Bergfelden. In Holzhausen, Renfrizhausen und Sigmarswangen sind aktuell keine Helfer zu verzeichnen. Dabei wären auch für das Helfer-vor-Ort-System weitere Personen und eine gute Verteilung hilfreich und sinnvoll.

Ein Lichtblick sei der Neuzugang von Carsten Rimke in 2016. Er absolvierte nicht nur die Sanitätsausbildung in Rottweil, sondern wurde im Mai prompt zum stellvertretenden Bereitschaftsleiter gewählt.

Die Anzahl der fördernden Mitglieder blieb 2015 und 2016 konstant bei 592. Die Aktiven legten von 13 auf 15 Personen zu, mussten jedoch in diesem Jahr bereits einen zu einer anderen Bereitschaft ziehen lassen.

Gemeinsam wurden im Berichtszeitraum 2016 1877 Stunden geleistet (2015 waren es 1654 Stunden). Die meiste Zeit nahmen zahlreiche Sanitätsdienste bei der Fasnet und sonstigen kulturellen und sportlichen Veranstaltungen in Anspruch sowie die beiden Blutspendeaktionen im Albeck-Gymnasium. 318 Blutkonserven und 31 Erstspender waren zu verzeichnen. Viel Zeit verschlangen die Umzüge in den renovierten Dienstraum im alten Schulgebäude in der Bergstraße und in die provisorische Garagenunterkunft in Mühlheim, nachdem die bisherige dem Hausschwamm zum Opfer gefallen war. Weitere Stunden fielen für die Breitenausbildung, Fort- und Weiterbildungen, Übungen und Betreuungsdienste – etwa bei der Verkehrszählung – an. Die Altkleidersammlungen wurden durch die Verteilung von zwölf Sammelcontainern in der Stadt und den Ortsteilen ersetzt, die gut angenommen werden.

"Der Verein läuft wieder", stellte Woitas abschließend fest. Er bedankte sich bei seinen Mitstreitern für das "tolle Miteinander", bei der "heimlichen Notärztin" und stellvertretenden Bürgermeisterin Cornelia Bitzer-Hildebrand sowie beim DRK-Kreisverband Rottweil, der Feuerwehr, der Polizei und den DRK-Einheiten der Umgebung für die gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit und nahm umgekehrt deren beste Zukunftswünsche entgegen.

"Lieber fröhlich und gesund als lustlos und müde", findet Heide Schaaf, die die Seniorengymnastikgruppe Holzhausen seit mehr als 29 Jahren leitet. Karin Arnold aus Vöhringen ist seit April 2008 im Einsatz und Leiterin der Gruppen in Sulz und Sigmarswangen. Überall ergänzen Spielenachmittage, Jahresausflug, Grillen und Weihnachtsfeier die Gesundheitsprävention. 2018 wird man den zehnten Stubennachmittag im bis dahin frisch renovierten Kipp-Casino in Holzhausen abhalten können.

Bekanntgegeben wurde das Ergebnis der bereits am 31. Mai stattgefundenen Wahlen: Bereitschaftsleiter: Helmut Woitas, stellvertretender Bereitschaftsleiter: Carsten Rimke, Kassierer: Dietmar Kuscha, Schriftführerin: Christiane Keucher, Ausschussmitglied: Gerhard Günther. Die Amtszeit beträgt drei Jahre.

Sulz (sf). Die DRK-Bereitschaft Sulz zeichnete bei ihrer Hauptversammlung zehn langjährige Mitglieder aus, wovon acht persönlich anwesend waren.

Im Namen der Ortsgruppe, des DRK-Kreisverbands sowie ab 40-jähriger Mitgliedschaft zusätzlich im Auftrag des Landesverbandes überreichten der stellvertretende Kreisgeschäftsführer Dieter Gaus und Kreisbereitschaftsleiter Michael Häring gemeinsam mit dem Sulzer DRK-Bereitschaftsleiter Helmut Woitas Urkunden, Auszeichnungsspangen und Präsente.

Gleiches durfte Woitas für 40 Jahre von den Erstgenannten und Stellvertreter Carsten Rimke entgegennehmen.

Eva Niedernhuber und Gerhard Pfau erhielten für 60 Jahre zusätzlich ein Dankesschreiben des Landespräsidenten Lorenz Menz für ihre Treue, ihren selbstlosen Einsatz für Menschen in Not und ihre hervorragende Lebensleistung – besonders auch in Zeiten der Neugliederung und des Aufbaus.

Im Namen der Stadt Sulz gratulierte Cornelia Bitzer-Hildebrand als Stellvertreterin von Bürgermeister Gerd Hieber und überreichte den Jubilaren Sulzer Taler und Partnerschaftspralinen.

Für manches Schmunzeln sorgten jahrzehntealte Fotos der Geehrten, für ernste Töne die grausamen Kriegsereignisse, die Eva Niedernhuber bis heute prägen. Für ihr Überleben "musste ich meinem Herrgott doch etwas zurückgeben", kommentierte sie ihren DRK-Beitritt.

Gerhard Günther ging als langjähriger Wegbegleiter auf den hohen Ausbildungsstand und die Verdienste von Niedernhuber und Pfau ein und erinnerte an die Entwicklung der Sulzer DRK-Bereitschaft, die samt ihrer dürftigen Ausstattung mit der Kreisreform 1972 von Horb zum Kreis Rottweil kam.

Eva Niedernhuber stieg einst bis zur Kreisbereitschaftsleiterin auf und würde sich weiterhin unermüdlich für die Organisation der Sulzer Blutspenden einsetzen, wenn es ihre Gesundheit erlauben würde.

Pfau war der erste hauptamtliche Krankenwagenfahrer in Sulz und bildete viele der jüngeren Jubilare selbst aus, deren Verdienste ebenfalls in persönlichen Worten gewürdigt wurden.  Die Geehrten sind für 60 Jahre: Eva Niedernhuber und Gerhard Pfau, 50 Jahre: Gerhard Günther, 40 Jahre: Herbert Klingele, Dietmar Kuscha, Helmut Woitas, Helmut Mannchen, 35 Jahre: Werner Wöhr, Heinz Maier, Michele Miranda.