Um die Linde herum wird der neue Platz mit Brunnen gestaltet. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Dem Holzhauser Ortschaftsrat gefallen die Pläne / Lutz Strobel: "eine historische Sitzung"

Sulz-Holzhausen. Ortsvorsteher Lutz Strobel sprach am Dienstagabend im Rathaus von einer "historischen Sitzung". Durchaus mit Berechtigung: Seit fast 30 Jahren werde in Holzhausen über die Platzgestaltung in der Ortsmitte gesprochen. Der Brunnen sei dabei ein großes Thema gewesen.

Jetzt liegen die neuesten Pläne vor: Planerin Annette Sinz-Beerstecher vom Büro "freiraumconcept" aus Rottenburg stellte sie vor. Der Ortschaftsrat stimmte ihren Entwürfen einvernehmlich zu.

Im Haushaltsplan war die Ortsmittelpunktgestaltung schon für 2016 vorgesehen. Es gab auch Mittel aus dem europäischen Zuschussprogramm Leader, doch dann war es zu kurzfristig, um im vergangnen Jahr noch zu beginnen. In der Zwischenzeit wurde die Planung verfeinert. Baubeginn ist jetzt im Frühjahr. "Vor dem Rathaus entsteht ein wunderschöner Platz", ist Ortsvorsteher Strobel überzeugt.

Ziel sei es, den neuen Ortsmittelpunkt bis Ende 2017 zu realisieren, erklärte Annette Sinz-Beerstecher. Für sie hat es bei der Planung eine "Unbekannte" gegeben. Funktioniert die Brunnenstube? Untersuchungen des Büros haben aber ergeben, dass die Brunnenstube intakt sei. Mit einer Umwälzpumpe könnte der Brunnen betrieben werden.

Der Platz wird um die Linde herum neu angelegt. In deren Schatten sollen sich die Dorfbewohner aufhalten können. Der Planerin ist es daher wichtig, dass der Baum, der inzwischen auch in die Jahre gekommen ist, erhalten wird. Deshalb wird um ihn herum eine Grünfläche angelegt. Diese wird in eine wassergebundene Fläche übergehen. Der Höhenunterschied zum Rathaus hin wird mit drei flachen Stufen überwunden. Der Brunnen mit einer Höhe und 50 bis 60 Zentimetern wird längsseitig, zwischen Baum und Rathaus, aufgestellt und soll so von allen Seiten gesehen und "erlebt" werden. Hergestellt werden soll der Brunnentrog aus Beton.

In die Straße werde nicht eingegriffen, versicherte Annette Sinz-Beerstecher. Die Flächen ums Rathaus herum werden gepflastert. Hier stellte sich die Materialfrage: Beton oder Naturstein?

Stadtbaumeister Reiner Wössner, der zu der Sitzung geladen war, hatte eine eindeutige Meinung. Er favorisiert Beton als Kontrast zum historischen Rathaus mit seinem Fachwerk. Man bekomme nicht den gleichen Stein. Versuche man, etwas anzugleichen, "so geht es daneben". Ortschaftsrat Armin Hipp würde dagegen Naturstein vorziehen. Doch eine Entscheidung zum Material musste noch nicht fallen: Die Planerin wird vom Hersteller Muster auslegen lassen.

Der Platzbereich wird mit Stauden und Hecken eingegrünt. Eine Beleuchtung mit im Boden eingebrachten Strahlern ist ebenfalls geplant. Hipp regte außerdem an, die Fläche zwischen Rathaus und Straße, die eine gut fünfprozentige Steigung hat, ebener zu gestalten. Zu den Arkaden hin wird nun eine weitere Stufe gebaut.

Zuhörer Karl Götz sorgte sich um die Linde. Sein Vorschlag, die Krone zu pflegen, wurde mit aufgenommen. Herwart Kopp empfahl, die genauen Maße des Feuerlöschbereichs in die Pläne aufzunehmen und diesen Behälter vor dem Überfahren mit schweren Fahrzeugen zu sichern.

Eine weitere Entscheidung wurde für den Standort des Weihnachtsbaums getroffen. Wie berichtet, ist dieser kürzlich vom Sturm umgeknickt worden.

Das Gremium einigte sich darauf, den Weihnachtsbaum wieder an der Ortsdurchfahrt, allerdings beim Rathaus, aufzustellen. Dort eine Hülse einzubringen, wäre kein Problem. Der Maibaum-Platz soll oben am Rathaus beibehalten werden.

Stadtbaumeister Wössner bezifferte die Kosten für die Platzgestaltung in der Holzhauser Ortsmitte mit 175 000 Euro. Durch die Außenanlagen werde das "Kleinod Rathaus" aufgewertet.