Sie musizieren in der gut gefüllten Stadtkirche über eine Stunde lang mit Liedern, die die Seele öffnen: Sängerin Beate Ling und Pianist Michael Schlierf Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Beate Ling und Michael Schlierf setzen Schlusspunkt der Allianz-Gebetswoche

Zum Abschluss der Internationalen Allianzgebetswoche brachten Beate Ling und Michael Schlierf in der Stadtkirche Töne des Herzens zum Klingen.

Sulz. Schöne Melodien und aussagekräftige Texte, umrahmt von meisterlichem Pianospiel und interpretiert von einer verständlichen und sehr gefühlvollen Stimme: Die Musiker Beate Ling und Michael Schlierf aus dem Raum Stuttgart gestalteten am Sonntagabend den Abschluss der Allianzgebetswoche.

Es war eine faszinierende, traumähnliche Atmosphäre in der fast völlig abgedunkelten Kirche. Nur der Kerzenschein, der den Altar erhellte, bildete eine geradezu perfekte Kulisse zur beleuchteten Leinwand an der Kirchenwand. Ein "warmes Willkommen an einem recht kalten Winterabend" verhieß Wolfgang Lehrke den zahlreichen Gästen, die zum Teil schon die ganze Woche lang an den Allianz-Veranstaltungen teilgenommen hatten.

Für sie hatten die Musiker Lieder über den christlichen Glauben im Gepäck und gestatteten den Blick auf eine besondere Deutung des Alltags. Ermunterung und Glaubwürdigkeit prägten den Auftritt, bei dem das Publikum von Anfang an mitsingen durfte. Beate Ling und Michael Schlierf brachten ihre Botschaft mal mit Witz, mal mit spontaner Aufrichtigkeit, aber stets authentisch rüber. Ein Gebet solle eine Herzensangelegenheit sein, deshalb sei das Konzert mit "Herztöne" überschrieben, erklärte die Sängerin vorab. Sie packte das Beten in ganz unterschiedlichen Formen und an ganz unterschiedlichen Orten in Wort und Gesang. In den Song "Gott ist gegenwärtig" stimmten alle mit ein, der Text wurde auf die Leinwand projiziert.

Mit stimmungsvollen Bildern hatte Beate Ling auch ihren Song "Will bei dir zur Schule gehen" untermalt. Im Duett sangen die Künstler das selbstkomponierte Lied "Bedingungslose Liebe", wobei das Publikum sichtlich gerne mit einstieg. Das Instrumentalsolo "Sturm" aus Schliefs Soloprogramm "Land in Sicht" war ein Genuss.

Nach dem Motto "Hören, Singen, Beten" wechselten sich Moderationen, Lieder zum Mitsingen und Vortragslieder ab.

Die Melodien waren eingängig und blieben deshalb leicht in den Ohren haften. Dazu kamen die textlichen Botschaften, die manchmal schmunzeln ließen, dann aber wieder nachdenklich stimmten.

Beispielsweise sprach Beate Ling über "die Hoffnung in einer Welt und in einer Zeit, in der oft die Hoffnungslosigkeit überwiegt". Mit Worten von Martin Luther war das Lied "Er ist das Zentrum der Geschichte" gespickt, und Schliefs Klaviersolo "Unendlich sanft" hatte Rainer Maria Rilkes Gedicht "Herbst" als Vorlage erhalten.

Den "Reichtum der Herrlichkeit" beleuchtete Beate Ling mit einem Bibelvers aus den Briefen an die Kolosser. Beim fröhlichen Lied "Meine Freude, Meine Hoffnung" holte sich das Künstlerduo Verstärkung aus dem Publikum.

Die variationsreichen Klänge der Lieder, die Experimentierfreude der Akteure und die Vielseitigkeit der eingearbeiteten Musikstile animierten das Publikum immer wieder zur lauten Zustimmung. Doch Raum für Stille und eigene Gebete blieb natürlich reichlich, bevor die Konzertstunde mit einem gesungenen "Vaterunser" endete.