Die Bigband des Albeck-Gymnasiums umrahmt die Auftaktveranstaltung zur KAZ mit schwungvollen Titeln. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausbildungsmesse KAZ will Barrieren abbauen / Vortragsveranstaltung zum Auftakt / Auch Schüler mit dabei

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Mit einer Vortragsveranstaltung startete gestern Abend die KAZ. Am morgigen Freitag wird um 9 Uhr die Ausbildungsmesse mit 50 Ausstellern in der Stadthalle eröffnet.

HGV-Vorsitzende Gislinde Sachsenmaier begrüßte gestern neben Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Vertretern der Stadt, die Mitveranstalterin der KAZ ist, und Unternehmern auch zahlreiche Schüler des Gymnasiums, der beruflichen Schulen und der Realschule mit ihren Lehrern. "Es gibt keinen Bildungsnotstand, aber Barrieren zwischen Betrieben, Jugendlichen und Eltern", sagte sie. Und die will die KAZ, die Firmen mit den Schülern in Kontakt bringen soll, abbauen.

Durchaus mit Erfolg: Die Rückmeldungen seien positiv. Bei der Ausbildungsmesse im vergangenen Jahr seien gleich zehn Ausbildungsverträge unterschrieben worden, teilte Gislinde Sachsenmaier mit.

Trotz der Zuwanderung durch Flüchtlinge gebe es einen Einbruch bei Bewerbungen für Ausbildungsplätze. Aber nicht nur die Schüler würden weniger, sondern auch die Kunden, und der Kampf um sie werde nicht leichter. Entscheidend sei dabei gutes Personal. An die Betriebe appellierte Gislinde Sachsenmaier, die jungen Menschen zu fordern und zu fördern. Sehr wichtig sei bei ihrer Berufsfindung aber auch, dass die Eltern mit eingebunden würden. "Wir haben viele mittelständische Betriebe, alle brauchen gut ausgebildete Fachkräfte. Es gibt keine Konzentration auf einzelne Berufszweige: Das ist gut für Sulz", stellte die HGV-Vorsitzende fest. Auch in Sulz könne man Karriere machen.

Die Ausbildungsmesse findet mittlerweile zum fünften Mal in der Stadthalle statt – Anlass für Bürgermeister Gerd Hieber, ein Fazit zu ziehen. Die Messe habe sich etabliert, sei aber nicht zur Routine geworden, sondern habe sich zu einem Erfolgsmodell weiterentwickelt. Hieber verdeutlichte das mit Zahlen: So stiegen in den vergangenen fünf Jahren die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Sulz von 3325 auf rund 3800. Das sei ein Plus von 14 Prozent. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Zahl der Ausbildungsplätze von 190 auf 220 – auch ein Plus von 14 Prozent. Die Stadtverwaltung bilde ebenfalls aus, sagte Hieber. Neu sei die Ausbildung zu einem Fachangestellten für Bäderbetriebe.

Die KAZ sei aus der Region nicht mehr wegzudenken, lobte Landrat Michel die Veranstalter. Vor 20 Jahren sei eine Lehrstelle von vielen umlagert worden. Heute sei es umgekehrt: Die Jugendlichen könnten es sich heraussuchen, wo sie ihre Ausbildung machen wollten, zeigte Michel die Notwendigkeit für eine solche Messe auf. Die jungen Menschen müssten leistungsbereit und gut ausgebildet sein. Die Schulen seien im Kreis, auch was die beruflichen Einrichtungen angehe, gut aufgestellt.

Gastredner war der Marketingfachmann Gerhard Fuchs aus München. Er referierte darüber, wie Kunden begeistert werden können und aus anfänglichen Interessenten Wiederkäufer werden (wir berichten noch).

Die Bigband des Gymnasiums umrahmte die Veranstaltung musikalisch.