Die CDU-Fraktion will die Leistung der Feuerwehr mehr würdigen. Von links: Robert Trautwein, Heinrich von Stromberg, Manfred Maier, Ralf Kreher und Tobias Nübel Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

CDU-Fraktion informiert sich bei den Feuerwehren: Wie kann deren Leistung mehr gewürdigt werden?

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Glatt. Die CDU-Fraktion hat die Feuerwehren im Stadtgebiet besucht. Bei den Informationsgesprächen wollten die Kommunalpolitiker unter anderem wissen, wie die Stadt das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute besser würdigen kann.

"Es hat keinen aktuellen Anlass für den Besuch gegeben. Wir waren nicht unterwegs, um Strukturen der Feuerwehr zu hinterfragen", sagte gestern bei einem Pressegespräch im Glatter "Züfle" Fraktionsvorsitzender Robert Trautwein.

Neben Information wollten die CDU-Stadträte in den Feuerwehrhäusern auch hinter die Kulissen sehen, die Kommandanten kennenlernen, sich deren Sorgen anhören, sich ein Bild über die Ausrüstung und Unterbringung verschaffen.

Schwerpunktthema war jedoch das ehrenamtliche Engagement in der Feuerwehr. Trautwein betonte: "Wir stehen vorbehaltlos zum Ehrenamt." Allerdings habe die Feuerwehr einen besonderen Status. Es sei etwas anderes, sein Leben zu riskieren, als in einem Verein Fußball zu spielen, verdeutliche Tobias Nübel den Unterschied. Feuerwehrmänner sind rund um die Uhr einsatzbereit, und Einsätze können gefährlich sein. Hinzu kommt, dass die Abteilungen Millionenwerte zu betreuen haben. Sind im Ort Arbeiten zu erledigen, oder ist bei Veranstaltungen der Verkehr zu regeln, komme der Ortsvorsteher auf die Feuerwehr zu, erklärte Trautwein. Feuerwehrhäuser werden oft in Eigenleistung ausgebaut. Da stelle sich die Frage, ob das die Aufgabe der Feuerwehr sei. Thematisiert werden müssten im Gemeinderat, so Trautwein, auch Mannschaftstransportwagen. Mit Privatautos zum Einsatz zu fahren, sei rechtlich problematisch.

Insgesamt konnte die CDU-Fraktion bei ihren Besuchen sowohl einen guten Ausrüstungs- als auch Ausbildungsstand der Abteilungen feststellen. "Wir erkennen an, was die Feuerwehr leistet", betonte Trautwein. Nur wird das nach Ansicht der CDU in der Bevölkerung nicht immer so gesehen. Wenn ein neues Löschfahrzeug beschafft werde, werde darüber diskutiert, ob das notwendig sei. "Die Bürger müssen umdenken", forderte Nübel. Eine Berufsfeuerwehr würde das Vielfache einer freiwilligen Feuerwehr auf ehrenamtlicher Basis kosten.

Die CDU interessierte vor allem, was die Stadt für die Feuerwehrleute tun könne, um deren Arbeit zu honorieren. Aus finanziellen Gründen sei niemand bei der Feuerwehr, versicherte Trautwein. Andererseits wäre es wünschenswert, wenn Anschaffungen, vor allem Kleinigkeiten, nicht immer hinterfragt würden. Eine höhere Anerkennung des Ehrenamts in der Feuerwehr wären auch Vergünstigungen für aktive Feuerwehrmänner bei städtischen Veranstaltungen, Kindergartengebühren oder Freikarten fürs Schwimmbad. Das, ist sich die Fraktion einig, könnte die Stadt leisten.

Es geht nicht zuletzt darum, auch künftig genug Einsatzkräfte für Notfälle zur Verfügung zu haben. Da werde man mehr Werbung für die Feuerwehr machen müssen, sagte Manfred Maier. Momentan ist die Tagesverfügbarkeit in Sulz gegeben. Jede Wehr sei in der Lage, tagsüber ein Fahrzeug zu besetzen, stellte Trautwein fest. Das sei aber auch nur möglich, weil die Arbeitgeber bereit seien, Feuerwehrmänner in ihren Firmen freizustellen.

Die CDU wird sich nun fraktionsintern weiter beraten und Anträge an die Verwaltung beziehungsweise an den Gemeinderat formulieren. Das Ehrenamt der Feuerwehr sei zwar bei Etatberatungen immer wieder angesprochen worden. Trautwein: "Zu einer Lösung ist es nicht gekommen, wahrscheinlich, weil es nicht einfach ist." Die Fraktion geht davon aus, dass auf ihren Vorstoß noch etliche Diskussionen folgen werden. Im Sande verlaufen sollen sie nicht.

Von den Abteilungen sei es jedenfalls positiv aufgenommen worden, dass die CDU als erste Gemeinderatsfraktion die Feuerwehr besucht habe. Die Gespräche seien auch sehr offen gewesen, zog Heinrich von Stromberg eine Bilanz des Rundgangs.