Stadtbaumeister Wössner hat die ISEK-Studie mit in den Rat gebracht. Foto: Steinke-Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtbaumeister Reiner Wössner präsentiert im Fischinger Ortschaftsrat Ideen / Vieles wäre denkbar

Von Anastasia Steinke-Vollmer

Sulz-Fischingen. Die Beschäftigung mit der Integrierten Stadtentwicklungskonzeption (ISEK) habe gezeigt, dass die zehn Ortsteile doch noch nicht zu 100 Prozent unter einem Dach in einer Stadt angekommen seien. Deshalb definierte Stadtbaumeister Reiner Wössner im Fischinger Ortschaftsrat folgendes Ziel: "Zehn Identitäten zu stärken, das Dach umfassender zu machen, dass man sich als Sulzer fühlt." Er referierte über die für Fischingen angedachten Leitprojekte.

Anhand einer Präsentation von Luftbildern stellte Wössner Fischingens reizvolle Lage im Neckartal heraus. Der Ortskern in der Tallage wird bei Hochwasser von Überflutung bedroht. Eines der ISEK-Leitprojekte, genannt "Leitprojekt A", ist deshalb der Hochwasserschutz. Anhand einer Machbarkeitsstudie zur "Wasserspiegelhöhe HQ 100", das heißt: des Jahrhunderthochwassers, wurden Maßnahmen zur Absenkung des Wasserspiegels sowie zum Schutz bestehender Gebäude vorgestellt.

Hier bedarf es nun der Abstimmungen der Lösungsvarianten mit der Stadt Sulz und den Fachbehörden. Ermittelt wurde ein Kostenvolumen von 2,2 Millionen Euro. Mit dieser Maßnahme einher ginge auch eine Neugestaltung des Ufers, um die Attraktivität des Neckars zu erhöhen. Eine Idee der Planer war auch, den Kanuverleih in den Ort zu integrieren, um mehr Bewegung zu generieren, zumindest im Sommerhalbjahr. Diese Maßnahme würde vom Land getragen, leitete Stadtbaumeister Reiner Wössner über zum nächsten möglichen Projekt, das der Ortschaftsrat angehen könnte, nämlich einem Dorfgemeinschaftsraum. Hier hatte er auch schon einen konkreten Raum im Visier, nämlich den jetzigen Probenraum des Musikvereins. Durch die im Obergeschoss freigewordene Wohnung könnte sich der Musikverein diese zu seinem neuen Domizil mit einem entsprechenden "Bonus" umgestalten, präsentierte Stadtbaumeister Reiner Wössner konkrete Sanierungsmöglichkeiten, die eine weitergehende Nutzung der Räumlichkeiten mit sich bringen könnte. Das sei nur ein "Input", schloss Wössner.

Die Realisierung hänge von einer konkreten Frequentierung ab. Nach diesem Vorschlag zu "Leitprojekt B: Lebendige Ortsmitte" ging der Stadtbaumeister noch kurz auf die "Inszenierung der Blickbeziehungen am Ortseingang" ein, die in "Leitprojekt C: Öffentliche Aue-Dorf am Wasser“ im ISEK niedergelegt ist.

Von städtischer Seite angedacht ist auch eine Befragung von Besitzern sanierungsbedürftiger Häuser in Form eines Fragebogens, um herauszufinden, ob es sich lohne, ein Sanierungsgebiet auszuweisen. Ziel wäre, aus Bauruinen neuen Wohnraum zu schaffen.

Als weiteres Förderprogramm stellte Reiner Wössner das Crailsheimer Modell "Außen fördert Innen" vor, bei dem ein Aufschlag auf Neubaulandflächen zugunsten von Maßnahmen im Innenbereich erhoben werden.

"Wichtig ist, dass Sie sich mit Projekt auseinandersetzen", kam er noch einmal auf den "Dorfgemeinschaftsraum im Rathaus" zurück, bevor er seine Ausführungen schloss.