Die Broschüre bietet viel Lesestoff (von links): Dieter Kopp, Frieder Hartung, Martin Sackmann, Reiner Wössner, Gerd Hieber, Philip Schmal, Franz Pesch, Anna Ullrichs und Erwin Stocker. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Entwicklungskonzept liegt jetzt in gedruckter Form vor / Hieber: Broschüre verschwindet nicht in der Schublade

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Das integrierte Entwicklungskonzept "Sulz a. N.ckar – eine Stadt mit Zukunft" ist ein Werk mit 173 Seiten geworden. Seit gestern liegt es in gedruckter Form vor und wird nun verteilt.

Vor anderthalb Jahren habe man sich auf den Weg gemacht, ohne zu wissen, wohin er führe, erinnerte Bürgermeister Gerd Hieber gestern bei der Übergabe der dicken Broschüre an den Beginn eines Prozesses, der jetzt mit der Umsetzung zahlreicher Vorschläge zur Stadtentwicklung fortgesetzt werden soll. Der Aufwand hat sich für Hieber "mehr als gelohnt". Rund 1000 Bürger haben sich bei Veranstaltungen in den Ortsteilen beteiligt. Mit dem Konzept seien nun Ziele definiert und Maßnahmen konkretisiert worden. Hieber versicherte, dass das Stadtentwicklungskonzept keineswegs in der Schublade verschwinde und nur ein schönes Bilderbuch bleibe. "Wir sind bereit, Maßnahmen umzusetzen", betonte er. Das eine oder andere ist bereits angegangen worden. Als Beispiel nannte Hieber den Bebauungsplan "Holzhausen Mitte" – ein Vorhaben, das schon lange im Raum stand. Durch das Interesse eines Bürgers und das Entwicklungskonzept habe es einen Anschub bekommen. Ein zweites gutes Beispiel ist für Hieber, dass die Dürrenmettsetter Vereine zusammen einen Schuppen bauen und damit Gemeinsamkeit zeigten. Hieber ist sich sicher, dass weitere Projekte aufgegriffen werden.

"Wir haben ein schönes Ergebnis erreicht", stellte Franz Pesch, dessen Büro mit dem Stadtentwicklungskonzept in Sulz beauftragt worden war, fest – und dies, obwohl bei zehn Ortsteilen die Aufgabe keinesfalls einfach gewesen sei. Er wollte die Botschaft vermitteln, dass die Weiterentwicklung der Stadt eine gemeinsame Kraftanstrengung sei und Arbeitsteilung erfordere. Außerdem, so Pesch, dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass es in der Stadt Gewinner und Verlierer gebe.

Im Juni hat sich bereits eine 20-köpfige Projektgruppe mit vom Gemeinderat empfohlenen Vertretern aus den Ortsteilen und der Verwaltung getroffen. Wie Prozessbegleiter Frieder Hartung berichtete, sind mit "starke Ortsmitten", "Kinderbetreuung und Bildung" sowie "gesamtstädtische Identität" drei Schwerpunktthemen gebildet worden. Die Gruppe überlegt Maßnahmen und Lösungen, die im Zeitraum von etwa fünf Jahren aufgegriffen werden sollen. Sulz ist dabei eine Pilotgemeinde für kommunales Managementverfahren, das eine professionelle Prozessbegleitung bietet. Zu bestimmten Themen könnten, so Hartung, auch Experten mit eingebunden werden.

Für FWV-Stadtrat Erwin Stocker war die Erarbeitung des Konzepts ein spannender Prozess, der aber auch Spaß gemacht habe. Er freute sich, dass der alte Gemeinderat dies noch zum Abschluss bringen konnte, das neue Gremium könne nun mit der Umsetzung beginnen. Stocker: "Es ist ein wichtiges Leitbild für die Stadt."

Hergestellt wurde die Broschüre in einer Stückzahl von 1000 Exemplaren von der Druckerei Hezel in Sigmarswangen. Sie wird ausgelegt unter anderem in den Rathäusern, der Bücherei und in Arztpraxen. Hieber hofft, dass sie viele Leser findet.