Heidi Kuhring, Birgitt Bender, Lebenshilfe-Geschäftsführer Klaus-Dieter Geißler und Neckarwerkstatt-Geschäftsführerin Barbara Gmelin-Müller (von links) bei der Besichtigung der Neckarwerkstatt Fotos: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Birgitt Bender informiert sich in der Neckarwerkstatt und im Tafelladen über die Umsetzung des Förderprogramms

Von Bodo Schnekenburger

Sulz. Im ländlichen Raum sind die Interpretationsmöglichkeiten und Maßnahmen zum Thema "Soziale Stadt" andere als in urbanen Zentren. Gestern machte sich Grünen-Bundestagsabgeordnete Birgitt Bender ein Bild von der Sulzer Variante.

Der Besuch begann mit Warten. Und zwar am Bahnhof. Heidi Kuhring und Jürgen Herbst, Hauptamtsleiter Hartmut Walter, Bauamtsleiter Reiner Wössner und Kämmerer Thorsten Utz standen parat, die Anzeige warf noch ein Zeitpolster in Form fünfminütiger Verspätung aus, und dann ein Anruf aus Benders Büro, die Politikerin sitze wohl im falschen Zug. Aber in welchem? Jedenfalls nicht in dem, der gerade in Sulz gehalten hat. Irgendwann der Anruf vom Oberndorfer Bahnhof, Herbst setzt sich mit seinem Pritschenlaster als Taxichauffeur in Marsch, der Rest genießt einen Frühlingsspaziergang zur Neckarwerkstatt.

Dort wurde der offizielle Besuch mit kurzer Verspätung programmgemäß fortgesetzt. Zunächst besichtigte die Gruppe die Einrichtung, in der derzeit 33 Menschen mit Behinderung beispielsweise in den Bereichen Bügelservice, Konfektionierung oder Reinigung von Eisenwaren und Montage von Terrassenfliesen arbeiten. Was das mit sozialer Stadt zu tun hat? Die Mitarbeiter erreichen die Werkstatt, die von Lebenshilfe Rottweil und der Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten getragen wird, von ihrer Wohnung fußläufig. Im anschließenden Gespräch trugen die Teilnehmer der Stadtverwaltung zur Umsetzung des Förderprogramms "Soziale Stadt" vor, die sich in Sulz zunächst baulich manifestiert. Wobei Walter und Wössner auch betonten, dass damit die Innenstadt als Wohnquartier für ein breites soziales Spektrum erhalten bleibt.

Nach dem Mittagessen besuchte Bender den Tafel- und Kleiderladen in der Bergstraße – und bekam einen lebendigen Eindruck vom großen Engagement, das von den Ehrenamtlichen um Heide Schaaf hier geleistet wird.