Archivar Paul T. Müller (Vierter von links) weiß viel über die Stadtgeschichte zu erzählen. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtarchivar Paul T. Müller zu Gast im Haus der Betreuung und Pflege Am Stockenberg

Sulz. Anlässlich 1225 Jahre Sulz gibt es 2015 eine Vielzahl von Veranstaltungen, so auch im Haus der Betreuung und Pflege Am Stockenberg. Zu Gast war Stadtarchivar Paul T. Müller, der mit den Senioren über vergangene Zeiten sprach.

Die Entwicklung der Stadt Sulz wurde Jahrhunderte lang stark geprägt von der Flößerei und der Salzgewinnung. Diese beiden traditionellen Wirtschaftszweige sorgten dafür, dass das Einkommen vieler Familien gesichert werden konnte. Viele der Senioren erinnern sich noch gut an die früheren Zeiten, als in der Landwirtschaft für das tägliche Brot hart gearbeitet werden musste.

Mit dabei hatte Müller die Bücher von Peter Strick alias Paul Schmid, der von der Stadt Sulz zum Ehrenbürger ernannt wurde.

Der als "Kunstmüller" bekannte Paul Schmid hat nach dem Ersten Weltkrieg die Laufbahn als Schriftsteller eingeschlagen und ist dabei Literaten wie Ludwig Thoma und Joachim Ringelnatz begegnet.

Nach dem Tod des Vaters musste er die elterliche Mühle in Sulz übernehmen. Dies brachte ihm den Namen Kunstmüller ein und ermöglichte es ihm, dem "Volk ganz nah zu sein" und dabei sein Talent, mit den Leuten zu "schwätzen" auszuspielen. Aus dem Buch "Starker Tubak" las Müller die von Schmid lyrisch verfassten Schwabenstreiche vor. Die Geschichten und Gedichte waren nah dran am damaligen Leben. Lustiges, Wahres, Kurioses und längst vergessene Geschichten wurden erzählt. Viele der Bewohner konnten sich darin wiedererkennen. Zudem hatte Paul Müller noch alte Bilder der Stadt Sulz dabei, die jeder bestaunen konnte.