Anneliese Hermès stellt in Glatt aus

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Glatt. Hirsche strotzen vor Kraft und röhren. Kühe schauen den Zaungast neugierig an. Beim Anblick der Schwarzwälderkirschtorten oder der Pommes mit Ketchup und Mayonnaise kann einem das Wasser im Munde zusammenlaufen oder es dem Betrachter auch schlecht werden – je nachdem.

Anneliese Hermès hat eine besondere Art zu malen. Norbert Stockhus, der die Ausstellung mit ihren Bildern im Kultur- und Museumszentrum Schloss Glatt organisiert hat, zählt sie zu den "neuen Wilden", die in den 1980er-Jahren mit ihrer Malweise für Aufsehen gesorgt haben. Unter anderem der schwungvolle Farbauftrag und heftige Pinselstrich sind Merkmale für diesen Stil.

Der Titel der Ausstellung lautet "Das Weiß in meinen Bildern". Diese Farbe kommt überall vor, stellt die Kontraste her, bringt etwa das Eigelb des Spiegeleis erst richtig zum Leuchten oder dämpft kräftige Farben wiederum. Anneliese Hermès ist als "Kuhmalerin" bekannt geworden. Dass sie auch eine gute Porträtistin ist, zeigen einige der ausgestellten Bilder. Gemalt hat sie unter anderem Graf Zeppelin, Gottlieb Daimler oder eine Frau mit Katze. Blumenbilder, in denen ebenfalls das Weiß eine auffällige Rolle spielt, und Landschaftsbilder mit roten Traktoren sind weitere Themen. Die großformatigen Hirsch-Bilder sind im Fürstensaal ausgestellt.

Die Künstlerin wurde 1953 in Kesternich in der Eifel geboren. Sie studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Heute lebt und arbeitet Anneliese Hermès in Wangen-Oberwälden bei Göppingen.

u  Ausstellungseröffnung ist am morgigen Samstag um 18 Uhr im Fürstensaal des Glatter Wasserschlosses.