Lorenzo Schmiedke erklärt den Schülerinnen am Tisch, wie man sich bei einem guten Essen richtig benimmt. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Lorenzo Schmiedke gibt Elftklässlern des Albeck-Gymnasiums Tipps für gutes und korrektes Benehmen

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Wie benimmt man sich richtig? Das ließen sich gestern 30 Schüler des Albeck-Gymnasiums von Lorenzo Schmiedke vom Schweizer Hotel an der Glatt in Hopfau erklären.

Wer an dem Knigge-Projekt teilnehmen wollte, musste sich bei der Anmeldung sputen. "Es ist sehr beliebt", sagte Projektleiterin Katja Schramm. Und nicht nur wegen des guten Essens, das Petra Delassus in der Küche kochte. So mancher Schüler stellte nämlich auch fest, dass er, was das gute Benehmen angeht, durchaus noch Defizite hat. Es hat auch noch nicht jeder in einem Vier-Sterne-Hotel gespeist.

Von Lorenzo Schmiedke erfuhren die Elftklässler, wie ein Tisch richtig gedeckt wird. Da gebe es europäische Normen. Beispielsweise soll der Brotteller einen Abstand von zehn Zentimetern zur Tischkante haben und das Rotweinglas über der Messerspitze stehen. Gegessen wird schließlich von außen nach innen, eigentlich leicht zu merken.

Bei den Tischmanieren kann man jedoch in so manches Fettnäpfchen treten, das aber vermieden wird, wenn man die Regeln beachtet. Wer Gast ist, setzt sich nicht vor dem Gastgeber auf den Stuhl. Die Serviette gehört auf den Schoss und nicht ins Hemd oder auf den Tisch. Das Brötchen wird nicht geschnitten, sondern gebrochen.

Schmiedke weiß als Gastronom, dass Firmen bei Vorstellungsgesprächen die Kandidaten oft auch zum Essen einladen. So kann es nichts schaden, wenn die Bewerber zuvor mal in den Knigge geschaut haben. Die Schüler übten auch schon mal Small-Talk mit dem Chef. Das ist wiederum ein wichtiger Bestandteil des Aperitifs, bei dem man seinen Gegenüber etwas besser kennengelernt und Informationen über ihn sammelt.

Doch über was unterhält man sich? Jedenfalls nicht über Politik, riet Schmiedke. Musik und Konzerte können Gesprächsthemen sein. Von Vorteil ist es, über das Weltgeschehen Bescheid zu wissen. Wer sich täglich in der Zeitung informiert, kann mitreden.

Gegessen wurde auch, und zwar abwechselnd in zwei Schichten. Jeder der Schüler hatte dabei seinen persönlichen "Kellner". Nach dem "Amuse bouche", dem Gruß aus der Küche, wurde ein feines Käsesüppchen mit frischen Kräutern serviert. Ein erfrischender Limetten-Caipirinha – alkoholfrei – folgte. Bunte Salatvariationen an Balsamicodressing gingen der Hauptspeise – zarte Hähnchenbrust an mediterraner Sauce mit gegrilltem Gemüse und Tagliatelle – voraus. Leckere Himbeer-Sahneschnitte auf Schokospiegel rundeten das Menü ab. Zu jedem Gang wurde das passende Getränk gereicht. Den Weißwein ersetzte allerdings ein Apfelsaftschorle und den Rotwein Johannisbeersaft.

Schmiedke leitete zum zweiten Mal den Knigge-Kurs am Gymnasium. Die Schüler werden in puncto Benehmen immer besser, stellte er fest.