"Was ist denn fair?", lautet das Thema des diesjährigen Weltgebetstags. Agnes Utzler begrüßt zahlreiche Interessierte im katholischen Gemeindehaus. Im Wechsel erzählen die Sulzer Frauen von den Missständen auf den Philippinen und beten für ihre philippinischen Glaubensschwestern. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Weltgebetstag: Sulzer Frauen feiern im katholischen Gemeindehaus / Lieder, Geschichten und Leckereien

Rund 40 Frauen feierten am Freitagabend im katholischen Gemeindehaus gemeinsam den Weltgebetstag.

Sulz. Ein Organisationsteam mit Gerda Lange, Sylvia Schneider-Müller und Sigrid Girr organisierte unter der Regie von Agnes Utzler einen bunten Gebetsabend mit Liedern, Geschichten und Leckereien.

"Was ist denn fair?", war das Thema, das philippinische Frauen für die Liturgie des ökumenischen Gottesdienstes ausgewählt hatten. In Sulz symbolisierten die Fairtrade-Produkte von Mechthilde God und das Gemälde einer philippinischen Künstlerin das kontrastreiche Land. Geladen waren Frauen aller Konfessionen. Die Situation der Frauen auf den Philippinen wolle man beleuchten und der Frage, was eigentlich fair bedeute, nachspüren, kündigte Agnes Utzler den ideenreichen, offenen Abend an. Sie freute sich, dass sie viele Interessierte an den passend dekorierten Tischen begrüßen durfte. Einige philippinische Lieder hatten die Organisatorinnen in einem detaillierten Programmheft zusammengefasst. Schon das Ausprobieren beim "Einsingen" machte da sichtlich Spaß. Christine Schneider und ihre Töchter Amelie und Tabea begleiteten die ökumenische Andacht auf der Orgel und mit Geige und Flöte im Wechsel, während einige Sprecherinnen mit Geschichten, einem Interview und dem Gleichnis vom Arbeiter im Weinberg aus dem Matthäus-Evangelium auf die Ungerechtigkeiten im Schwerpunktland aufmerksam machten. Die Frauen vermittelten Informationen über das bevölkerungsreiche christliche Land und beleuchteten mit ihren Erzählungen die Probleme, die viele Frauen dort täglich bewältigen müssen. Den ungerechten nationalen und globalen Strukturen setzten sie die Gerechtigkeit Gottes entgegen. Reis sei auf den Philippinen das wichtigste Grundnahrungsmittel. "Das Wort Reis bedeutet Leben", verwiesen die Sprecherinnen darauf, dass der Reis den sozialen Umgang der Menschen dort prägt: "Sie arbeiten zusammen auf den Feldern, teilen Not und Sorge, Reis und Gemeinschaft". Das Kunstwerk der Künstlerin Rowena Apol Laxamana Sta Rosa stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Sprecherinnen lenkten anhand des Gemäldes das Augenmerk auf die Unterschiede auf den Philippinen: Einerseits erkenne man die hoch entwickelte urbane Zivilisation, wo es auch Armut gibt. Auf der anderen Seite zeige die Künstlerin idyllische, fast schon paradiesische Szenen aus ländlichen, scheinbar unberührten Regionen. In der Mitte konnte man eine Frau im roten Rock erkennen. Sie stelle die Gerechtigkeit dar, angelehnt an die Figur der Justitia, erklärten die Initiatorinnen die Intension der Malerin. "Wir wollen unser Leben mit unseren Schwestern und Brüdern teilen", sprachen die Besucherinnen im Wechselgebet. In verschiedenen Sprechrollen wurde die Geschichte eines jungen Mädchens erzählt, die als Haushaltshilfe ein Sklavendasein führt. "Wir brauchen menschenwürdige Arbeitsbedingungen, um die Armut überwinden zu können", endete der Ruf nach Gerechtigkeit. Die Frauen beteten für Arme und Hungrige, für die Opfer von Habsucht und Profitgier. Wenig später durften sie im Gemeindehaus probieren, welche schmackhaften Gerichte die Küche auf den Philippinen zu bieten hat. Einige Frauen, darunter eine Philippina haben leckere Köstlichkeiten zubereitet. Mit ähnlichen Veranstaltungen wurde der Weltgebetstag im Übrigen auch in Fischingen, Glatt und Hopfau gefeiert.