Umzug der Stadtbücherei in die Räume der früheren Volksschule / Bauhof transportiert 500 Kartons

Von Marzell Steinmetz

Sulz. "Nicht so hoch stapeln. Das muss wieder heruntergeholt werden", weist Büchereileiterin Erika Mai die Bauhofmitarbeiter an.

Gestern fand der Umzug vom Marktplatz aus dem Stiehle-Gebäude in die Bergstraße statt. Erika Mai und ihre Kollegin Birgit Hummel hatten zuvor die Bücher in Kisten verpackt und sorgfältig beschriftet. Nach den Erfahrungen beim ersten Umzug in die provisorischen Räume packten sie die Kartons diesmal nicht mehr ganz so voll. Das erspart jetzt den Muskelkater.

In den Bauhoffahrzeugen sind die Bücherkisten zur alten Volksschule, wo auch vorher schon die Büchereiräume waren, transportiert worden und auf der Rückseite des Gebäudes mit dem Teleskopstapler in den ersten Stock gehievt worden.

"Aufpassen, dass die Elektrodosen nicht zugestellt werden. Da muss der Elektriker noch hin." Erika Mai hat ihre Augen überall. Noch sind die Räume nicht fertig renoviert. Die Maler streichen gerade die rustikalen Balken mit weißer Farbe. Die Lampen an der Decke fehlen auch noch. Doch die Bücherregale sind alle schon da.

Birgit Hummel bringt Erika Mai den Staubwischer, den sie schon vermisst hat. Für die Feinreinigung ist es natürlich noch zu früh. Mit dem Wischer fegt die Büchereileiterin nur die Staubkörnchen an den Möbeln weg, um jeden Kratzer erkennen und bei der Abnahme reklamieren zu können.

Die Einrichtung ist komplett neu. Sogar neue Sofas für die Chill-Ecke sind gekauft worden. Erika Mai hat bei der Bestellung der Regale großen Wert darauf gelegt, die Bücher und neuen Medien künftig besser und ansprechender präsentieren zu können. An der Displaywand, auf einem "Zauberwürfel" und in den abgeschrägten Regalwänden kann der Lesestoff gut sichtbar ausgestellt werden. Das erspart den Besuchern langes Suchen nach geeigneter Lektüre.

Der Kinder- und Erwachsenenbereich wird in der Bibliothek getauscht. Im westlichen Gebäudeteil steht bereits ein Podest für Kinder, und dort befindet sich auch der künftige Veranstaltungsraum, ausgestattet mit Beamer und Leinwand. "Ganz modern", sagt Erika Mai. Das gilt auch für die Computer, die ebenfalls neu angeschafft werden. In einem weiteren Raum können die Büchereibesucher das Internet nutzen.

Die Empfangstheke kommt wieder in den Eingangsbereich. Dort wurde eine schalldämpfende Decke angebracht. Die Bücherregale, die nun im Laufe der nächsten Wochen gefüllt werden, sind teilweise mit Rollen versehen. Bei Veranstaltungen können sie leicht weggestellt werden.

Ursprünglich sollte der Umzug bereits Ende Juli stattfinden. Doch der Termin hat sich verschoben: In den Büchereiräumen mussten zusätzliche Stützen aus Holz und Stahl eingebaut werden. Einige Balken waren morsch. Erika Mai hat es auch öfters knirschen hören: "Das war schon ein mulmiges Gefühl", sagt sie.

Jetzt ist sie froh, dass die Bücher "wieder zu Hause" sind. Der Eröffnungstermin war eigentlich für den 22. Oktober eingeplant. Ob er eingehalten werden kann, soll im September entschieden werden, teilt Kulturamtsleiterin Yvonne Eger mit. Die Bauarbeiten sind nicht mehr so ganz im Zeitplan. Vieles laufe beim Umbau des Volksschulgebäudes parallel. Auch die EDV müsse noch eingerichtet werden. Es gebe einige Faktoren, "die nicht in unserer Hand liegen", meint Yvonne Eger.