Die Elternvertreter hoffen, dass der Gemeinderat sich dafür entscheidet, die Stelle für die Schulsozialarbeit auf 100 Prozent zu erhöhen. Dafür haben sie Unterschriften gesammelt und diese gestern im Rathaus abgegeben. Von links: Hauptamtsleiter Hartmut Walter, Andrea Moisset (Realschule), Daniela Bader, Sylvia Puchert (beide Gymnasium) und Jochen Friedrichson (Grund- und Werkrealschule) Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulsozialarbeit: Elternvertreter überreichen Hauptamtsleiter Walter über 1200 Unterschriften

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Es waren genau 1201 Unterschriften von Eltern, die gestern Vormittag Hauptamtsleiter Hartmut Walter im Rathaus in Empfang nahm. Die Elternvertretungen des Albeck-Gymnasiums, der Lina-Hähnle-Realschule und der Grund- und Werkrealschule wollten mit ihrer Unterschriftenaktion deutlich machen, dass ihnen die Schulsozialarbeit ein wichtiges Anliegen ist (wir berichteten gestern).

Bislang gibt es für alle Schulen nur eine 50-Prozent-Stelle. Diese reicht nach Auffassung der Elternvertreter nicht aus, um beispielsweise bei 1500 Schülern und einem nur geringen Zeitbudget präventiv tätig zu werden. Die Eltern fordern deshalb, die Schulsozialarbeiter-Stelle auf 100 Prozent zu erhöhen. Am besten wäre aus ihrer Sicht, es könnten zwei 50-Prozent-Stellen für jeweils eine weibliche und männliche Fachkraft eingerichtet werden.

Die Elternbeiratsvorsitzende des Albeck-Gymnasiums, Sylvia Puchert, überreichte Walter 449, Andrea Moisset von der Realschule 436 und Jochen Friedrichson von der Grund- und Werkrealschule 316 Unterschritten. Friedrichson hatte außerdem weitere 160 Unterschriften dabei. Sie stammen von Schülern, die die Schülermitverwaltung an der Schule gesammelt hatte. Damit wird auch von deren Seite aus unterstrichen, dass Sozialarbeit für sie wichtig ist.

Friedrichson räumte ein, dass die Situation mit den Flüchtlingen schwierig sei. Andererseits habe man in Sulz 1500 Schüler, die nicht vergessen werden sollten. "Wir sind nicht gegen Flüchtlinge", betonte Andrea Moisset. Für die Elternvertreter sind diese, mit Blick auf Integration und Sprachunterricht, sogar ein Argument für die Aufstockung der Schulsozialarbeiterstelle.

Hauptamtsleiter Walter hatte zuvor darauf verwiesen, dass sich die Situation seit September verändert hat. Das war auch der Grund, warum Bürgermeister Gerd Hieber von neuen Prioritäten gesprochen hatte. Ob es dabei bleibt, muss der Gemeinderat entscheiden. Walter könnte sich vorstellen, dass es bei den Haushaltsplanberatungen am kommenden Montag (Beginn ist um 17 Uhr im Bürgersaal des Rathauses) Vorschläge geben könnte.

Bei der Gelegenheit äußerte er einen Wunsch: Bei den Sitzungen des Gemeinderats habe man meistens leere Stuhlreihen. Er würde sich freuen, wenn auch mal Schüler kämen. Die Elternvertreter wollen dies an die Schülermitverwaltungen weitergeben.