Wolfgang Noe Foto: Schwarzwälder-Bote

Wolfgang Noe stirbt überraschend an Folgen eines Schlaganfalls

Von Marcella Danner

Sulz. Wolfgang Noe war ein sozialer Mensch durch und durch. Er stand mitten im Leben – beruflich wie privat. Am Samstag starb er völlig unerwartet an den Folgen eines Schlaganfalls. Er wurde 64 Jahre alt.

Der langjährige Vorsitzender der Sulzer Arbeiterwohlfahrt (AWO) setzte sich auch in seiner Freizeit für Menschen ein, mit denen es das Leben nicht so gut gemeint hat. Noe, der aus der Mannheimer Gegend stammt, zog mit seiner ersten Frau nach Sigmarswangen. Drei Kinder hat das Paar. Mit seiner zweiten Frau und dem gemeinsamen Sohn verlegte Wolfgang Noe seinen Wohnsitz nach Jena. Unter der Woche jedoch war er ein Sulzer. Er war Gründungsmitglied der "arcus" – der Agentur für Soziales und seit 2011 deren Vorsitzender. Diese Organisation war das Lebenswerk des Sozialpädagogen, wie seine Söhne berichten.

Seine Arbeit war vor allem die Suchtberatung. Stets habe er den Menschen hinter dem Problem gesehen, sagen seine Jungs. Entsprechend habe er auf seine Klienten eingehen und ihnen oft auch helfen können.

"Er war ein leidenschaftlicher Jollensegler", weiß Klaus Schätzle, jahrelanger Mitstreiter im SPD-Ortsverein, zu berichten. Und er habe sich mit "seiner Nussschale" nicht nur auf den Bodensee, sondern sogar auf die Ostsee-Bodden gewagt. Genauso leidenschaftlich habe er im Ortsverein diskutiert und dabei immer Wert darauf gelegt, dass die Ergebnisse dieser Diskussionen auch den Weg zu Parteitagen finden. Demokratie von unten war Wolfgang Noe ein Anliegen. "Und er war ein sehr humorvoller Mensch."

Eigentlich hätte Wolfgang Noe das Wochenende wie gewohnt in Jena verbracht. Weil ihn aber ein suchtkranker Mensch um Hilfe bat, verlegte er seine Fahrt nach Sulz vor. Am Sonntag ging er deshalb ins Büro. Dort bekam er einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen sollte. u Die Beisetzung von Wolfgang Noe findet am 6. Oktober um 14 Uhr in Jena-Ammerbach statt.