Der neu gewählte Ortschaftsrat (von links) Frank Eberhardt, Gerhard Wössner, Georg Hriso, Axel Grathwol, Martin Schneckenburger, Michael Schanz, Timo Harpain, Herbert Kehl, Marc Steinbach, Ernst Schmid, der scheidende Ortsvorsteher Erwin Stocker und Thomas Grabowski Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Bergfelder Ortschaftsrat insgesamt 149 Jahre Ehrenamt verabschiedet / Erwin Stocker ein stetiger Motor

Von Ingrid Vögele

Sulz-Bergfelden. Viele Zuhörer begleiteten "den Generationswechsel von großer Bedeutung" im Ortschaftsrat. So resümierte Ortsvorsteher Erwin Stocker in der konstituierenden Sitzung der neuen und bei Verabschiedung der "alten" Ortschaftsräte. Stocker teilte dem Rat mit, dass laut Prüfungsbericht vom Landratsamt nichts zu beanstanden war und somit die Wahl der Ortschaftsräte gültig sei. Einstimmig stellten die Mitglieder fest, dass bei keinem der neu gewählten Räte Hinderungsgründe für das Amt vorlägen.

Sechs von elf Räten scheiden auf eigenen Wunsch aus. Er verabschiede heute 149 Jahre Ehrenamt, im Schnitt 24,8 Jahre. So wie die sechs "Zugpferde" des Gremiums auch einmal Fohlen waren, wünschte sich Stocker, dass die neuen Fohlen zu Zugpferden zum Wohle der Gemeinde würden. In seiner Laudatio ging er zurück bis ins Jahr 1980, als er selbst in den Ortschaftsrat kam. Eckhard Strobel gehörte am längsten dem Rat an. Als "ein Naturmensch und Mädchen für alles", war er in 30 Jahren "immer da, wenn er gerufen wurde". Mit fachlichem Rat, kritisch aber fair, habe ihn Klaus Schaible unterstützt. Er war zusammen mit Stocker auch langjähriger Vertreter im Sulzer Gemeinderat. Ebenfalls auf 25 Jahre kann Willy Harpain zurückblicken, dessen politische Tätigkeit viele Kontakte für Bergfelden herstellte. Große Verdienste um das Archiv und damit auch für die Nachwelt habe sich Siegfried König im Laufe seiner 20 Jahre Ratstätigkeit erworben. Als ruhig und ausgleichend habe sich Bernd Kaltenbach, dem nichts zuviel gewesen sei, in den 15 Jahren eingebracht.

Jeder Name war mit einem Teil der Ortsentwicklung verbunden, ein Wandel wurde vollzogen, so Stockers Ausführungen. Er hob besonders den persönlichen Einsatz, die vielen Eigenleistungen im Ortschaftsrat und die Unterstützung und Förderung der Vereine hervor. Mit einer Fußballmannschaft verglichen, sah er den Rat als agierendes Team, unterstützt vom Publikum, den Bergfelder Bürgern. Negativ belastet sah er das Dorfleben durch die Diskussion um die Daimleransiedlung. Er appellierte an alle, nach demokratischen Grundsätzen Lösungen abzuwägen und dann erst zu entscheiden.

Willy Harpain oblag es nun, "die wichtigste Person der vergangenen 30 Jahre" zu verabschieden. Erwin Stocker scheidet auf eigenen Wunsch aus. 34 Jahre lang gehörte er dem Ortschaftsrat an, 30 Jahre versah er das Ehrenamt des Ortsvorstehers. Rückblickend erscheint Erwin Stocker als "Motor von Aktivitäten, der den Ort entscheidend prägte". In seine Zeit fielen zum Beispiel die Friedhofserweiterung, drei große Dorffeste, zwei Heidenei-Veranstaltungen oder der silberne Preis "Unser Dorf soll schöner werden". Die Liste ist endlos lang. Eine klare Meinung, Fleiß und Kompetenz im Amt hätten ihn ausgezeichnet, so Harpain. Gewissenhaft und uneigennützig habe er Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben bewältigt. Dafür dankte Harpain persönlich, im Namen der Gemeinde und der Stadt Sulz.

In einem förmlichen Akt wurden die neuen Räte Frank Eberhardt, Axel Grathwol, Timo Harpain, Herbert Kehl, Martin Schneckenburger und Marc Steinbach per Handschlag verpflichtet. Die Wahl des neuen Ortsvorstehers wurde zurückgestellt.

Axel Grathwol und Timo Harpain wurden in den Kindergartenausschuss gewählt. Stellvertreter sind Marc Steinbach und Michael Schanz.

Unter den Punkt Bekanntgaben fiel die jährliche Obstbaumverpachtung. Sie findet am 6. September statt. Durchgeführt wird sie von Willy Harpain, Eckhard Strobel, Gerhard Wössner und Frank Eberhardt.