Urs Thiel nimmt in seiner Predigt Bezug auf den Sulzer Zunftball mit dem Motto "Zirkus". Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Narrenmesse: Urs Thiel predigt in St. Johann schwäbisch

Von Ingrid Vögele

Sulz. Sehr viele Gottesdienstbesucher kamen gestern zur Narrenmesse in St. Johann. Nicht nur Sulzer hatten den Weg in die Kirche gefunden, sondern dem Häs nach auch auswärtige Zunftvertreter. Die Figur eines Salzsieders grüßte die Besucher.

Mit "Freude, die von innen kommt" begleiteten die St.-Johann-Singers unter Paula Jacobs Fernandez in ansprechender Weise den Gottesdienst. Es wurde mitgeklatscht. Schwäbisch war Amtssprache.

Damit traf Urs Thiel, der den Gottesdienst hielt, manchen Nagel auf den Kopf, ganz besonders in der Predigt. Schwäbisch gereimt, knüpfte er an den Zunftball an, der ganz im Zeichen des Zirkus stand mit Artisten und Clowns, die Freude verbreiteten. Wie im Zirkus, von Ort zu Ort gehend, beschrieb er das Leben Jesu, mit ihm als dem größten Artisten. Dessen Botschaft sei die "einer neuen und gerechten Welt, in der es niemand an Vertrauen, Lachen und Freude fehlt". Man erlebte das Tagesevangelium als Zwiegespräch mit Petrus am See Genezareth, seine Zweifel, das erwachende Vertrauen bis hin zur Aussendung als "Menschenfischer", vorstellbar als "Fischinger Hakenma". Immer wieder unterbrachen viele Lacher seine Ausführungen, die Aussagen kamen an. Die Freude als Ausgleich für Not und Leid solle der Seele guttun, und mit dem Lachen erstarke das Herz für das, was kommen mag.

Spontaner Beifall von begeisterten Besuchern erhielt Thiel nach seinem "närrischen Amen". Der Narrenmarsch mit Orgelbegleitung am Ende leitete hinaus zu einem gerne angenommenen Narrenvesper.