Die Bauder-Kantorei mit Leiterin Erika Rieder probt die "Christkindlmesse" ein. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Chorleiterin Erika Rieder lässt den schlesischen Komponisten Ignaz Reimann in der Stadtkirche lebendig werden

Von Petra Haubold

Sulz. Die Bauder-Kantorei probt für das Weihnachtskonzert am 21. Dezember. 35 Sänger und Sängerinnen üben die "Christkindlmesse" ein. Verstärkung bekommen sie von Streichern des "Collegium Musicum" aus Oberndorf.

Die Bauder-Kantorei hat sich für ihr Weihnachtskonzert in der Stadtkirche die Pastoralmesse, bekannt auch als "Christkindlmesse", von Ignaz Reimann ausgesucht. Zudem werden bekannte und weniger populäre Weihnachtslieder zu Gehör kommen, und auch die Gemeinde darf mitsingen.

Helle Sopran- und Tenortöne, dunkle Bässe und Altstimmen erklingen im evangelischen Gemeindehaus: "Gott du Schöpfer dieser Welt, schenk deinen Frieden" hallt es im Raum. Unter der Leitung von Erika Rieder proben die Kantorei-Mitglieder jeden Dienstag für das Weihnachtskonzert. Was gesungen wird, stand schon lange im Voraus fest. Die Chorleiterin verspricht sich davon eine tolle Wirkung: "Es wird ein eingängiges, romantisches Konzert mit einer kleinen Messe, zwei Instrumentalstücken und Weihnachtsliedern, bei denen die Besucher mitsingen dürfen – und dies bei Kerzenschein in der Kirche", freut sich Erika Rieder schon auf die Aufführung.

Zum Programm gehören Klassiker wie "Vom Himmel hoch", "Stille Nacht, heilige Nacht" und das Gloria aus dem Bach’schen Magnifikat sowie die Hirtenmusik aus Händels Messias, aber auch weniger geläufigere Kompositionen. Damit alles perfekt ist, wird einmal in der Woche und auch an den Samstagen vor Weihnachten geprobt. Die Sänger haben in den nächsten Übungsstunden ein strammes Programm zu bewältigen. Denn das Hauptwerk, die "Christkindlmesse" für Soli, Chor, Orchester und Orgel, die bekannteste Komposition des schlesischen Kirchenmusikers Reimann, ist hauptsächlich durch ihre Volkstümlichkeit und ihre eingehenden Melodien beliebt. Sie beinhaltet Elemente aus der alten und aus der neuen Kirchenmusik. Deshalb kommt auch schon beim Einsingen viel Bewegung in die Sänger. Jede Stimme wird einzeln geübt, den Anschlag auf dem Klavier gibt Erika Rieder vor. Dazu gibt sie im Dreiertakt Laute von sich, die dann immer höher und tiefer werden. "Ein schwäbisches Ja in allen Tonlagen müsst ihr jetzt singen", fordert die Leiterin. Mit energischen Armbewegungen versucht sie, den Gesang des Chors in die richtigen Höhen und Tiefen zu leiten, als sie im Nachhinein "Kyrie" anstimmt. "Das Singen im Chor macht einfach Spaß", weiß Michael Neuburger, der quasi "aushilft". Seit fast vier Jahren verstärkt der Vorsitzende des katholischen Chors mit seiner Bassstimme die Konzertdarbietungen der Bauder-Kantorei.

Mit Tenor Peter Lacha, Basssänger Wolfgang Lacha und Christiane Röhrich als Altistin entstammen drei Solisten der Kantorei. Ruth Fink, die Schwester der Chorleiterin, die bei den Sängern seit vielen Jahren stimmbildnerische Vorarbeit leistet, kommt als Sopranistin hinzu.

Der Erlös in diesem Jahr wird für die Finanzierung des Projekts für 2015 verwendet. Denn im nächsten Jahr will die Bauder-Kantorei das berühmte Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach aufführen. "Dafür haben wir das Stuttgarter Kantatenorchester gewinnen können, das sind Profimusiker", kündigt Erika Rieder schon mal an.

u  Am Sonntag, 21. Dezember, um 17 Uhr werden die Sänger unter anderem die Pastoralmesse in C, die "Christkindlmesse" von Ignaz Reimann mit Instrumentalbegleitung und Soli in der Stadtkirche aufführen.