Der Tagungschor mit Sönke Wittnebel und den Teilnehmern des Gospelworkshops sorgt beim Auftritt in der Johanniskirche für nahezu vollständig besetzte Bankreihen. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Gospelworkshop auf dem Kirchberg endet in viel beachtetem Auftritt in Johanniskirche

Von Petra Haubold

Sulz. Als Höhepunkt des Gospelworkshops, der zum ersten Mal im Kloster Kirchberg stattfand, gestalteten die Teilnehmer ein Konzert in der Johanniskirche. Und weil Kirchenmusikdirektor Sönke Wittnebel nicht nur Chorleiter, sondern auch Lehrmeister war, machte das Gospelsingen auch den zahlreichen Besuchern einen Riesenspaß.

Sowohl die bekannten, als auch die unbekannten Lieder waren am Ende des über einstündigen Konzertes nicht nur für die, die vor dem Altar sangen, ein Erlebnis, sondern auch für die, die in den Kirchenbänken mitsangen, wippten oder klatschten. "Wir sind nicht nur Zuhörer, sondern eingeladen mitzumachen", erklärte Pfarrer Matthias Gössling, der sich darüber freute, "dass so viele gekommen sind, um die für diese Kirche ganz ungewöhnlichen Töne zu hören".

Die Gospelfans aus der ganzen Region ließen sich mitreißen und sangen zusammen mit dem fast 30-köpfigen Gospelchor am späten Sonntagnachmittag von Lebensfreude, Tatkraft und Vertrauen. Durch seine persönlich, gedankenvoll und glaubensstark gefärbte Moderation, die auch den nötigen Humor nicht missen ließ, verband Sönke Wittnebel die Gospelsongs zu einem harmonischen Ganzen. Einige Sänger aus seinem Chor "Almost Heaven" hatte der Kirchenmusikdirektor mitgebracht. Weitere Teilnehmer aus der Region vergrößerten den viertägigen Workshop.

Das hohe Niveau des Vokalensembles zeigte sich insbesondere in den leidenschaftlichen und lebensfrohen Melodiebögen, vom einleitenden "I Love To Praise His Holy Name" bis hin zu "Amazing Grace" und "Put Your Hand In The Hand", einem der populärsten Beispiele für religiöse Glaubenskraft.

Er sei schlichtweg überwältigt von den Facetten, die dieses Haus habe, meinte Wittnebel, der zum ersten Male mit einem Workshop auf dem Kirchberg weilte. Der Chorleiter überzeugte: "Wenn Sie andere Töne als wir vorschlagen, – gerne". Schließlich dürfe ein Gospelkonzert nicht so steif sein wie ein klassisches Konzert, meinte der Wittnebel schmunzelnd. Vergnügt zog er Bilanz: "Der Chor hat nur wenige Tage zusammen geprobt, einiges wurde bisher noch nie gesungen, es war wirklich spannend."

Lobpreis und tiefe Dankbarkeit zogen sich wie ein roter Faden durch die gelungene Mitmach-Darbietung. Beschwingt sang der Chor "I Woke Up This Morning" und "Every Time I Feel The Spirit". In die einfachen Textzeilen und Melodien stimmten die Gäste mit ein. Mal am Keyboard begleitend, mal selbst den Text stimmlich vorgebend, gelang es Sönke Wittnebel die Besucher mit seiner Überzeugung und Liebe zur Musik anzustecken. "Ich merke, es ist ganz viel Sangeskraft da", freute sich der Chorleiter nach dem zusammen gesungenen "Praise Ye The Lord".

Dann zeigten einzelne Chormitglieder, was sie als Solisten gelernt haben: Die Sopranistinnen schritten vom Altarraum durch die Kirchenbänke, um mit den Gästen mehrstimmig zu singen. Viel Ausdruckskraft entwickelte der Song "I Am So Happy". Wellen echter Freude und Begeisterung breiteten sich im Kirchenschiff aus.

Neben den beschwingten Klängen trug auch die passende Choreografie mit blauen und orangefarbenen Gewändern dazu bei, dass die aus tiefer Seele gesungenen Lieder mühelos für Fröhlichkeit sorgten. Beim abschließenden Song "Let Us Stand Hand in Hand" standen spontan alle auf und fassten sich an den Händen – ein schönes Symbol für das besungene Gotteslob und die Botschaft des Glaubens.