Frank Börnard schlägt dafür ein Memo mit Motiven der Gesamtstadt vor / Wirtschaftsförderer berichtet

Von Marzell Steinmetz

Sulz. "Sulz spielt" ist eine neue Idee des Bürgerarbeitskreises. Frank Börnard stellte sie am Dienstag bei der Hautversammlung des Handels- und Gewerbevereins vor. Zuvor gab Hartmut Walter einen Wirtschaftsbericht.

Die Arbeitslosenquote in Sulz ist niedrig, die Zahl der sozialversicherten Arbeitnehmer steigt, wenn auch nicht in dem Maße wie in anderen Städten. Dass viele zur Arbeit pendeln müssen, sei nicht optimal. Doch richtig Sorgen macht dem Wirtschaftsförderer die sogenannte Zentralitätskennziffer, die etwas darüber aussagt, wieviel Kaufkraft in der Stadt vorhanden ist und auch da bleibt. Sie ist in Sulz sehr niedrig: "Das macht nachdenklich."

Rückläufig ist derzeit auch der Tourismus. Die Übernachtungen dürften 2014 wieder unter die 50 000er-Marke gesunken sein. Geradezu "sensationell" sei dagegen der Kartenvorverkauf für die Oper Tosca am 24./25. Juli in Glatt gelaufen. "Bis Veranstaltungsbeginn werden wir ausverkauft sein", ist Walter überzeugt.

Weiter berichtete er, dass auf Kastell ein Grundstück an ein bereits ansässiges Handwerksunternehmen verkauft worden sei. Die Firma wolle expandieren. Damit sei im Gewerbegebiet die letzte noch verfügbare städtische Fläche veräußert worden. Neue Baugrundstücke entstehen im interkommunalen Gewerbegebiet "InPark A 81". Der Spatenstich für die Erschließung sei im September.

Das Bahnhofsgebäude sei zwar saniert, der Außenbereich aber ein Flickwerk. "Das wird definitiv anders", teilte Walter mit. Wegen des Interim-Fahrplans müsse die Bahn handeln. Die Stadt sei mit dem Unternehmen im Gespräch, was, möglicherweise mit ihrer Unterstützung, getan werden könne.

Walter hat sich auch mit dem Projektentwickler für das geplante Ärzte- und Dienstleistungszentrum am Backsteinbau, Josef Maier, unterhalten. Dieser habe bestätigt, dass vier Ärzte Interesse hätten, in das Gebäude einzuziehen. Verkaufs- und Mietinteresse bestehe für zwei Drittel der Räume. Walter erinnerte daran, dass mit Daimler vor einigen Jahren schon einmal ein Investor "weggejagt" worden sei. Das sollte nicht wieder passieren.

Ein Spiel mit Sulz-Bezug in Umlauf zu bringen, schlägt der Bürgerarbeitskreis vor. "Wir sind dabei auf das Memo gekommen", informierte Börnard. Es sei ein bewährtes Spielkonzept. Motive sollen Sehenswürdigkeiten in der Gesamtstadt sein, aber auch Räuber Hannikel oder Fasnetsfiguren. "Das hat Charme, wenn man darauf noch Werbung macht", fand Gislinde Sachsenmaier. Die Begeisterung der Mitglieder war allerdings eher zurückhaltend, zumal das Memo-Spiel finanziert werden müsste. Etwa zehn Firmen müssten dabei mitmachen. Das Spiel könnte als Werbegeschenk an Kunden verteilt werden. Hans-Walter Blass wies darauf hin, dass die Zielgruppe bei einem Memo-Spiel vierjährige Kinder wären. Bei einem Puzzle hätte man eine größere Zielgruppe von 50 plus. Börnard hält auch diese Idee für gut. Die Versammlung entschied aber noch nichts.