Das Retentionsfilterbecken ist mit Schilf bewachsen. Die Anlage zur Regenrückhaltung im Zitzmannsbrunnenbachtal ist im Betrieb. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Umweltschutz: Abwasserverband will Kanal zwischen Hopfau und dem Weiler bauen / Seit 40 Jahren geplant

Sulz/Dornhan. Der Abwasserverband Unteres Glatttal hat den Anschluss des Brachfelds an die öffentliche Kanalisation schon vor 40 Jahren beschlossen. Wegen des Großprojekts im Donhaner Zitzmannsbrunnenbachtal ist der Bau des Verbandssammlers zuletzt nochmals geschoben worden. Das Regenrückhaltebecken (RÜB) in Dornhan ist mittlerweile in Betrieb. Die Verbandsversammlung fasste am Donnerstagabend im Dornhaner Bürgersaal nun den Beschluss, für die Anbindung des Brachfelds an die Kläranlage in Glatt (bei Neckarhausen) einen Zuschussantrag zu stellen.

Eckart Stetter vom Empfinger Ingenieurbüro Dreher und Stetter erläuterte die Planung. Sie sieht vor, dass der Kanal auf einem Waldweg vom letzten Gebäude in Brachfeld bis zu einem vorhandenen Schacht in Hopfau verlegt wird. Auf der Trasse von etwa einem Kilometer besteht ein Höhenunterschied von 150 Metern. "Es geht schnell runter", stellte Stetter fest. Doch das ist nicht die einzige Schwierigkeit. Im Weg liegen nämlich noch die Trinkwasserleitung fürs Brachfeld und zwei Telekomleitungen, von denen eine außer Betrieb sei. Die Telekom verlegt nach Auskunft von Stetter aber auf einer neuen Trasse Breitband, so dass die Leitung im Weg teilweise rückgebaut und damit Platz für den Kanal geschaffen werden könne.

Stetter hat drei Varianten untersucht, von denen die dritte mit 421 000 Euro die kostengünstigste ist. Ein besonderes Augenmerk hat er bei der Planung auf den gewünschten Anschluss eines Gebäudes in der Kapfstraße in Hopfau gelegt. Wegen der ungünstigen topografischen Lage müsste der Kanal auf einer Länge von 80 Metern bis zu fünf Meter tief verlegt werden. Die Mehrkosten soll auf Vorschlag der Verbandsverwaltung die Stadt Sulz übernehmen. Alternativ könnte eine Pumpanlage installiert werden.

Wie beim Bau der aufwendigen Regenrückhaltungsmaßnahmen mit Filterbecken und Staudamm im Zitzmannsbrunnenbachtal übernehmen die Städte Sulz und Dornhan anteilig die Kosten für den Verbandssammler zwischen Brachfeld und Hopfau. "Nach 40 Jahren ist es an der Zeit, die Verbindlichkeiten umzusetzen", sagte Bürgermeister Gerd Hieber. Parallel zur Verbandsmaßnahme will die Stadt Sulz den Ortskanal legen, damit es, so Hieber, eine "stimmige Geschichte" wird. Dass auch das Haus in der Kapfstraße angebunden werde, sei richtig. Hieber fragte sich aber, ob so tief gegraben werden müsse. Er kündigte an, dass das Bauvorhaben noch mit den Anliegern besprochen werde. "Es ist eine Umweltschutzmaßnahe", betonte er. Hieber hofft, dass der Abwasserverband mit dem Förderantrag beim Zuschussgeber Gehör findet. "Die letzen Signale waren positiv", teilte der Verbandsvorsitzende, Bürgermeister Markus Huber, dazu mit.

Der Förderantrag an das Regierungspräsidium Freiburg wird bis 30. September eingereicht. Mit der Bewilligung wird zwischen Januar und April gerechnet, so dass im September 2018 die Maßnahme ausgeschrieben und 2019 damit begonnen werden könnte.

Das Regenüberlaufbecken im Zitzmannsbrunnenbachtal ist mittlerweile im Vollbetrieb: Seit Juli sei die Technik komplett funktionsfähig, berichtete Huber.

Stetter bestätigte: "Es ist kein Schmutzwasser in den Bach gekommen." Auch für Bettenhausen, wo es bei starken Regenfällen immer wieder zu Überschwemmungen kam, habe die Anlage etwas gebracht. Zudem erfreulich: Die ursprünglich geplanten Kosten von 2,27 Millionen Euro im Jahr 2014 konnten mit Stand 2017 auf 2,175 Millionen Euro reduziert werden.