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Im Sulzer Stadtwald müssen viele Bäume gefällt werden. Ausfall des Revierförsters macht Leben schwer.

Sulz - Borkenkäferbefall sowie der krankheitsbedingte Ausfall des Revierförsters machten der Sulzer Forstverwaltung im Jahr 2016 das Leben schwer. Dennoch ist sie zuversichtlich, die geplanten Einschlagszahlen zum Jahresende zu erfüllen.

Aufgrund des Ausfalls von Revierförster Klaus-Peter Mühleck hinkt der Holzeinschlag im Sulzer Stadtwald, der mit 6700 Festmetern eingeplant ist, momentan etwas hinterher. "Ich bin aber zuversichtlich, dass wir Ende Dezember den Einschlag zusammenhaben", versicherte der stellvertretende Amtsleiter des Landkreises für das Gebiet Neckar Nord, Norbert Utzler, dem Verwaltungsausschuss in dessen jüngster Sitzung. Positiv bewertete er auch das stabile Preisniveau beim Holzverkauf. So bringt das Stammholz von Fichte und Tanne pro Festmeter momentan 90 Euro ein.

Utzler berichtete von einer feuchten und kühlen ersten Jahreshälfte, die zunächst die Borkenkäferpopulation gering hielt. Doch ein warmes, trockenes zweites Halbjahr ließ die Insekten sich schnell verbreiten. Elf Prozent der gefällten Bäume (722 Festmeter) mussten wegen Käferbefalls geschlagen werden. Das ist der höchste Stand seit zehn Jahren. Die große Menge an Käferholz auf dem Markt machte sich auch an den niedrigeren Preisen für die schlechteren Sortimente bemerkbar. Zehn Prozent der gefällten Bäume waren durch die Dürre im Jahr 2015 geschwächt, hauptsächlich Weißtannen.

Im Jahr 2017 will die Forstverwaltung ihr Hauptaugenmerk auf das Käfer-Monitoring legen. Das bedeutet, dass der Wald mit Pheromonfallen ausgestattet wird, anhand derer kontrolliert werden kann, wo sich Borkenkäfer aufhalten. In den entsprechenden Gebieten werden die Bäume dann mit einem Mittel gegen die Insekten behandelt.

Geplant ist, im kommenden Jahr 9750 Festmeter einzuschlagen, hauptsächlich Fichten und Tannen. Auf 0,4 Hektar sollen neue Kulturen gepflanzt werden: 300 Tannen und 200 Douglasien. Das kostet die Stadt 10 230 Euro, eine im Vergleich zu vergangenen Jahren recht geringe Ausgabensumme.

Mehr Geld in die Hand nehmen will die Forstverwaltung für den Kampf gegen den Borkenkäfer (11.170 Euro) und gegen Wildschäden (7500 Euro), also beispielsweise für Schutzkappen und Wuchshüllen. 46.000 Euro sieht der Forstbetriebsplan für den Unterhalt der Waldwege vor, 10.000  Euro werden bereitgestellt, falls Schäden an Wegen beseitigt werden müssen, die beispielsweise durch Starkregen entstehen. Insgesamt rechnet die Stadt mit Einnahmen aus dem Wald in Höhe von 660.000 Euro, denen Ausgaben in Höhe von 590.000 Euro gegenüberstehen.

Zwei Revierleiter und drei Waldarbeiter kümmern sich um den Sulzer Stadtwald. Karlheinz Mertes vom Forstrevier Glatttal hat in den vergangenen Monaten Karlheinz Mühleck vertreten. Zusätzlich ist nun Johannes Vöhringer neu zum Team gekommen.

SPD-Gemeinderat Klaus Schätzle wollte wissen, was für Richtlinien im Bezug auf die unterschiedliche Freizeitnutzung des Waldes gelten würden. Norbert Utzler erklärte, dass es zwar gesetzliche Vorgaben geben würde, wie sich beispielsweise Mountainbiker gegenüber Wanderern zu verhalten hätten und welchen Abstand sie zueinander halten müssten. Geboten sei jedoch ein unkomplizierter und freundlicher Umgang miteinander. Im Übrigen seien ihm diesbezüglich aus dem Sulzer Forst noch keine Klagen zu Ohren gekommen.