Ulrich Effenberger und Norbert Burkhardt (von links) stellen dem Gemeinderat die Kriminalstatistik für Sulz vor. Rechts: Bürgermeister Gerd Hieber. Foto: Steinmetz

Kriminalstatistik für Sulz und Stadtteile: Betrugsfälle liegen vorn - vor allem übers Internet und Enkeltrick.

Sulz - Die Polizei verzeichnete für Sulz einen leichten Anstieg der Straftaten von 351 im Jahr 2013 auf 361 Fälle im Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote.

Ulrich Effenberger, Leiter des Polizeireviers Oberndorf, und Norbert Burkhardt, Leiter des Sulzer Polizeipostens, stellten dem Gemeinderat am Montag die Kriminalstatistik für Sulz und Ortsteile vor.

Die Zahl der Straftaten nimmt seit 2012 leicht zu. Eine dramatische Entwicklung ist aber nicht zu erkennen. Auch wenn dies nach so schweren Vorfällen wie kürzlich am Sulzer Marktplatz, als zwei Fußgänger offenbar absichtlich angefahren wurden, anders erscheine, so Effenberger. Einbruchsdelikte sind zudem in die Schlagzeilen geraten. Landesweit gab es eine deutliche Zunahme, allerdings nicht in Sulz. Hier kam es im vergangenen Jahr zu sechs Einbrüchen (fünf im Jahr 2013).

Ein starker Anstieg ist dagegen bei Betrugsfällen festzustellen, wobei jedoch, wie Norbert Burkhardt relativierte, die Fallzahlen in Sulz vergleichsweise gering seien. Sie erhöhten sich von 58 auf 82 Delikte (plus 41,3 Prozent). Mit ein Grund dafür seien Internetbestellungen. Manchmal bekämen die Kunden schlechte Ware ausgeliefert und zeigten dies dann bei der Polizei an. Ältere Menschen fallen dagegen immer wieder auf den "Enkeltrick" herein oder bekämen "Schockanrufe". Burkhardt konnte nur raten, die Polizei zu informieren.

Rückläufig sind nach Auskunft von Effenberger Sachbeschädigungen. Sie stehen von der Häufigkeit her mit zwölf Prozent hinter Diebstahl (32 Prozent) und Betrug (23 Prozent) an dritter Stelle in Sulz. Rauschgiftdelikte und Körperverletzungen halten sich mit jeweils knapp sieben Prozent die Waage. Aufgeführt sind ansonsten unter den Deliktbereichen Beleidigung (fünf Prozent), Nötigung/Bedrohung (knapp vier Prozent) und Sonstiges (zehn Prozent).

Zwei Stadtteile sind auffällig. Das ist zum einen Fischingen mit einem Anstieg der Straftaten von fünf auf 13 und zum anderen Glatt. Hier verzeichnet die Statistik einen Zuwachs von acht auf 24 Delikte, von denen die Hälfte jedoch auf Betrug und Beleidigungen (sechs Anzeigen) entfallen. Die meisten Straftaten im Stadtgebiet wurden in der Kernstadt (41 Fälle) und in den Neckarwiesen (52) verübt. Bei 210 Tatverdächtigen waren es 143 Erwachsene und 67 Jugendliche. Männliche Täter sind mit 163 eindeutig in der Überzahl.

Die gefährlichste Strecke im Stadtgebiet ist die L 409 von Sulz Richtung Kastell. Hier kam es in den vergangenen drei Jahren zu vier schweren Unfällen. Insgesamt nahmen im Revierbereich Oberndorf die Unfälle von 775 auf 841 zu. Unfälle mit Alkohol stiegen von zwölf auf 21. 190 Fahrer (2013: 145) begingen Unfallflucht.

Das Oberndorfer Polizeirevier ist mit 43 Beamten besetzt. Der Polizeiposten Sulz hat fünf Stellen. Effenberger ist mit der momentanen Personalsituation zufrieden.