Die Maximumkarte macht Jürgen Noll zum Sieger beim Wektverband der Philatelie. Foto: Schwarzwälder-Bote

Sammler: Sulzer Briefmarkenfreunde feiern ihren Sieger

Jürgen Noll ist Weltmeister. Seine Maximumkarte mit Dresdens Elbpanorama brachte ihm bei Weltverband der Philatelie, den Briefmarkensammlern, den ersten Platz ein.

Sulz. Die Philatelie, also die Briefmarkenkunde, hat viele Gesichter. Die meisten sammeln einfach, weil die Briefmarken schön oder exotisch sind oder mit einem außergewöhnlichen Stempel entwertet. Andere, meist die Fortgeschritteneren, sammeln sogenannte Ersttagsbriefe. Das bedeutet, dass eine neu herausgekommene Marke am ersten Tag ihres Erscheinens einen Ersttagssonderstempel trägt. Damit liegt sie im Wert auch höher.

Und wieder andere widmen sich dem speziellen Sammelgebiet der Maximaphilie. Genau das ist die Leidenschaft von Jürgen Noll. Der Dornhaner, seit 1982 Mitglied bei den Briefmarkenfreunden Sulz, sammelt seit 1980 Briefmarken und seit 2002 Maximumkarten.

Maximum heißt, das Motiv einer frei im Handel erhältlichen Ansichtskarte, die Briefmarke und der Poststempel müssen maximal übereinstimmen. Und diese Liebhaberei hat ihm beim letzten FIP-Wettbewerb den Siegertitel beschert. FIP bedeutet Federation International Philatelie, es ist der Weltverband der Philatelie mit Sitz im kanadischen Montreal für den Bereich Maximaphilie.

Seine Maximumkarte (MK) mit Dresdens Elbpanorama wurde vor Kurzem von der Jury unter 46 Konkurrenten zur weltbesten MK-Kreation für 2014 gekürt. In Fachkreisen gilt Noll als kompetenter Neuheitenwart der Arbeitsgemeinschaft Maximaphilie und Philokartie (Sammeln und Erforschen von illustrierten Karten). Er hatte bereits vor mehreren Jahren schon einmal den 1. Platz belegt.

Nicht nur schön, sondern mit einer Auflage von 30 Stück auch selten

Zur Realisierung seiner MK legte die Briefmarke "Dresden Elbpanorama", die am 3. April 2014 ausgegeben wurden, den Grundstock. Es sind zwei zu einem Motiv nebeneinander angeordnete Briefmarken. Mit der glanzlackierten Ansichtskarte "Altstadtpanorama bei Sonnenuntergang" eines Dresdener Verlags hatte er genau dieses Bild gefunden. Es zeigt Ansichten von der Frauenkirche, dem Hausmannsturm, der Hofkirche, des Zwingers und der Semperoper, die sich im Wasser der Elbe spiegeln.

Mit den beiden Marken, aufgeklebt auf der Vorderseite der Karte, sandte er sie nach Dresden, wo sie mit dem Sonderstempel "Coselpalais" entwertet wurde, und nun ging sie zum Wettbewerb nach Kanada. Pro Land darf nur eine Karte eingereicht werden.

Mit 69 Stimmen lag sie klar vor Estland, Frankreich und Österreich. Die Karte ist nicht nur etwas außergewöhnlich Schönes, sondern mit einer Auflage von nur 30 Stück wird sie im Laufe der Zeit eine gewisse Wertsteigerung erlangen.