Der städtebauliche Entwurf für das "Volksbank-Areal" wird in der Dickeberg-Halle erstmals öffentlich vorgestellt. Fotos: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsmitte: Barrierefreies Wohnen und Möglichkeiten für Dienstleister und Gewerbe / Entwurf vorgestellt

Erstmals wurde der städtebauliche Entwurf für das "Volksbank-Areal" öffentlich vorgestellt. Mehr als 20 Zuhörer waren der Einladung zur Sitzung des Ortschaftsrats in der Dickeberg-Halle gefolgt.

Sulz-Bergfelden. Es handle sich dabei um eines der drei Leitprojekte für Bergfelden aus dem Stadtentwicklungskonzept (ISEK), erläuterte Ortsvorsteher Martin Sackmann. Die Aufnahme in das Landessanierungsprogramm für kleine Städte und Gemeinden biete nun "eine Riesenchance, Bergfelden fit für die Zukunft zu machen".

Drei Gebäude in dreigeschossiger Bauweise mit insgesamt bis zu 23 Wohnungen und einer Erdgeschossfläche in einem der drei Gebäude für Gewerbe oder Dienstleistung, sowie private und öffentliche Stellplätze könnten in der "neuen Mitte" entstehen. Präsentiert wurden die Entwürfe von Philipp Schmal und Maximilian Wewer vom Büro Pesch & Partner.

Es wird davon ausgegangen, dass nur die beiden größten Bäume auf dem Spielplatz erhalten bleiben müssen, andere Bäume jedoch einer Bebauung weichen können. Entfernt werden sollen außer dem Volksbank-Gebäude und dem Bäckerei-Container auch das Waaghäusle sowie die "Molke", die bislang als örtlicher Bauhof dient. Dafür muss eine andere Unterbringung gefunden werden. Nicht überbaubar ist der mitten durch das Gelände verlaufende Abwasserkanal.

Zwei Varianten wurden vorgestellt: Variante eins enthält eine Tiefgarage mit 21 Stellplätzen. Bei Variante zwei müssten alle Stellplätze oberirdisch untergebracht werden. Die Gesamtzahl wäre geringer und ginge zu Lasten der öffentlich nutzbaren Freifläche. Sieben Stellplätze würden sich ins Erdgeschoss des größten Gebäudes einfügen und die Fläche für die gemeinschaftliche oder gewerbliche Nutzung von 310 auf 160 Quadratmeter reduzieren.

Vergrößerung vorstellbar

Folgende Vorgaben des Ortschaftsrats lagen der Planung zugrunde: die Erhaltung des Spielplatzes, die Entstehung von barrierefreiem Wohnraum sowie eine Unterbringungsmöglichkeit für Handel und Gewerbe. Dahinter steckt auch der Gedanke zur Beibehaltung der örtlichen Nahversorgung mit Lebensmitteln, idealerweise mit Aufenthaltsbereich im Freien.

Laut Ortsvorsteher Sackmann sei die Bäckerei-Filiale, die derzeit in einem Container untergebracht ist, stark frequentiert. Ersten Gesprächen zufolge könne sich der Eigentümer eine Vergrößerung in der Ortsmitte vorstellen.

Außerdem liege dem Ortschaftsrat der Erhalt der Volksbank-Filiale am Herzen. Die Volksbank Rottweil als Grundstückseigentümerin stehe der aktuellen Planung offen gegenüber, wie es hieß. Für das Grundstück müsse ein marktgerechter Wert realisiert werden. Es werde aber keinen Verkauf gegen den Willen der Bergfelder Bevölkerung geben, betonte die Vertreterin Gislinde Sachsenmaier. Dies habe man der Stadt Sulz schriftlich signalisiert.

Philipp Schmal gab noch zu bedenken, dass der Einbau eines Aufzugs zur Herstellung der Barrierefreiheit erst ab einer gewissen Gebäudegröße wirtschaftlich darstellbar sei. Die Gebäude müssten sich in die örtlichen Strukturen einfügen. Beispielhaft wurden Fotos von Bauten ähnlicher Größe gezeigt. Historische Fotos belegten, dass es in der Dorfmitte schon früher Gebäude ähnlicher Höhe und Größe gegeben hat.

Laut Stadtbaumeister Reiner Wössner geht die Planung mit einer Entsiegelung und dem möglichen Bau eines Kreisverkehrs in der Ortsmitte einher. Auf Rückfrage sagte er zudem, auf die weitere Planung hätten die zu ergreifenden Hochwasserschutzmaßnahmen keine aufschiebende Wirkung.

Sackmann teilte mit, für einen Dorfgemeinschaftsraum oder Jugendraum sehe man aktuell und an dieser Stelle keinen Bedarf, da der Ort mit Halle, Gemeindehaus, Rathaus und zwei Gaststätten nicht schlecht aufgestellt sei.

Auch wenn sich der eine oder andere Ortschaftsrat noch mit dem Abbruch der "Molke" anfreunden muss oder sich die Frage stellte, inwieweit ein möglicher Investor den vorliegenden Entwürfen folge – letztlich erteilte das Gremium dem aktuellen Stand der Planungen einmütig seine formelle Zustimmung.