Karl Götz zeigt, welcher Ast weggeschnitten werden soll. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kurs: Streuobstpädagoge Karl Götz zeigt Teilnehmern, wie Bäume gepflegt werden

Sulz-Holzhausen (ah). "Warum gerade der Ast?" Streuobstpädagoge Karl Götz hatte beim Baumschneidekurs in Holzhausen, initiiert vom Ortschaftsrat, stets eine Antwort für die zwölf Teilnehmer aus Holzhausen, Vöhringen, Wittershausen, Bergfelden und Sigmarswangen. Götz wurde von Fachwartin Tanja Stoll aus Leidringen unterstützt.

Für den praktischen Teil hatte Götz Bilder und eine Checkliste vorbereitet, um den Zustand der Bäume einschätzen zu können. Er zeigte auf einen Apfelbaum, der sich nicht richtig entwickelt hatte. Was war hier passiert? Liegt das Problem im Boden, verhindert eine Steinplatte den richtigen Wuchs? Die Kursteilnehmer arbeiteten die Checkliste durch. "Wenn ein Baum gepflanzt wird ist es wichtig, den Wurzelballen mit einem Drahtnetz zu schützen, Mäuse sorgen sehr schnell dafür dass der Baum abstirbt", erklärte Karl Götz. Er fügte hinzu, dass es in diesem Jahr sehr viel Mäuse gebe.

Die Teilnehmer schnitten dann auch selber Bäume. Je länger der Kurs dauerte, umso ging es. Götz hatte vor dem Kurs Werkzeuge ausgelegt. Auch hier erklärte er, was sinnvoll ist. Mit manchem Werkzeug sei der Schaden hinterher größer als die Verbesserung.

Der richtige Baumschnitt hat mittlerweile wieder einen großen Stellenwert erhalten, gehört aber schon seit Jahrhunderten zu wichtigen Aufgaben in den Dörfern. Obst wird nicht nur gegessen, sondern wird auch zu Saft und Most verarbeitet. Nur gesunde Bäume lieferten entsprechende Mengen, sagte Götz. Heute gelten Streuobstwiesen außerdem als ökologischer Ausgleich für Versiegelungen, so für das Baugebiet "Stümple".

Im Gewann "Pfingstbrunnen" hatte die Feuerwehr unlängst wild wuchernde Schwarzdornhecken entfernt, damit Schäfer David Mauch diese Fläche mit seinen Schafen beweiden kann, um dadurch dauerhaft den Charakter der Streuobstwiese zu erhalten. Je mehr Leute den richtigen Baumschnitt beherrschen, umso besser ist das für die Natur.

Das Motto des Kurses am vergangenen Samstag hieß: "Vom Pflanzschnitt über den Erziehungsschnitt zum Erhaltungs- und Erneuerungsschnitt". Ortsvorsteher Lutz Strobel begleitete den Kurs den ganzen Tag und sorgte zusammen mit Roswitha Götz für die Verpflegung. Am kommenden Samstag, 13. Februar, gibt es einen zweiten Kurs. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr im Rathaus Holzhausen. Anmeldungen sind bei Karl Götz möglich, Telefon 0152/33 94 24 04 oder 07454/4267 und per E-Mail unter goetz@gmx.de.