Sie sind Studienbotschafter (von links): Harry Hurtz (Polizei), Andrea Hornberger (Uni Ulm), Martina Steck ( Hochschule Geislingen), Philipp Alber, Colin Schnaidt (beide Uni Stuttgart), Markus Röwer (Bundeswehr) und Dominique Wagner (Polizei) Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Studienbotschafter informieren Albeck-Schüler / Karrieremöglichkeiten bei der Polizei und Bundeswehr

Von Marzell Steinmetz

Sulz. "Ein Studium darf nicht am Geld scheitern", betonte Martina Steck. Sie war gestern Nachmittag eine von vier Studienbotschaftern im Albeck-Gymnasium. Die Elftklässler, die interessiert zuhörten, erfuhren auch viel über Karrieremöglichkeiten bei der Polizei und der Bundeswehr.

Der Weg zum Studium beginnt jedenfalls damit, dass sich der Abiturient überlegt, welche Studienfächer für ihn in Frage kommen. Hilfreich bei der Entscheidungsfindung können Tests, ein Studieninfotag oder ein Praktikum sein. Wer sich an einer Hochschule in Baden-Württemberg bewirbt, muss jedenfalls nachweisen, dass er per online einen Orientierungstest gemacht hat. Dabei bekommt er schon mal Empfehlungen, die allerdings der Computer zusammenstellt. Colin Schnaidt, der an der Uni Stuttgart studiert, empfahl auch einen zweitägigen Workshop zur Berufs- und Studienorientierung.

Ganz wichtig bei der Bewerbung für einen Studiengang: die Fristen einhalten. Ein "Mythos" sei, dass für die Zulassung nur die Abi-Noten zählten. Auch andere Kriterien, beispielsweise soziales Engagement, kann eine Rolle spielen. Zudem komme es vor, dass Bewerber eine Zusage nicht wahrnähmen. In dem Fall rücken andere nach. Martina Hornberger konnte deshalb nur raten, sich zu bewerben, auch wenn vielleicht die Durchschnittsnote für einen zulassungsbeschränkten Studiengang nicht ausreicht. Und auf jeden Fall sollte man mehrere Bewerbungen abgeben: "Mehr als eine Absage könnt ihr nicht bekommen."

Wie teuer ist ein Studium? Die Schätzungen der Elftklässler lagen zwischen 500 und 1000 Euro im Monat – und damit gar nicht schlecht. Nicht alle Studienanfänger bekommen genug BAföG. Wenn ja, dann sei es eine gute Sache, denn die Hälfte des Geldes sei geschenkt, die andere Hälfte müsse aber nach dem Studium zurückgezahlt werden. Andere Finanzierungsmöglichkeiten sind Neben- und Ferienjobs in Fabriken oder Kellnern in Lokalen. Die Studienbotschafter wiesen auch auf Stipendien hin.

Bei der Polizei beschäftigt das Land rund 24 000 Beamte, erfuhren die Albeck-Schüler von Einstellungsberater Harry Hurtz. Jährlich würden zwischen 700 und 800 Auszubildende eingestellt. Die Tendenz gehe sogar in Richtung 1000. Wer im Streifendienst sei, habe die "meiste Action". Es gibt, wie Hurtz aufzeigte, verschiedene Aufgabengebiete, vom Schutzdienst mit rund 20 000 Polizisten in Baden-Württemberg und von der Kriminalpolizei bis zur Polizeihubschrauberstaffel und zu Spezialeinheiten.

Wer in den gehobenen Dienst will, braucht beim Abitur eine Durchschnittsnote von mindestens 3,0. Außerdem muss er den Auswahltest bestehen. Die Ausbildung mit integriertem Studium erfolgt dual. Der Vorteil dabei ist: Wer bei der Polizei einsteigt, bekommt gleich ein Gehalt.

So ist es auch bei der Bundeswehr, über die Karriereberater Markus Röwer informierte. 15 000 Soldaten werden jedes Jahr eingestellt, zudem mehrere hundert Zivilisten.

Für die Offizierslaufbahn ist die Zahl der Bewerber groß: Von 12 000 Interessenten würden 6000 getestet und letzten Endes 1600 aufgenommen. Abitur oder Fachhochschulreife sind Grundvoraussetzungen dafür. Außerdem müssen sich angehende Offiziere zwischen 13 und 20 Jahre verpflichten. Das Studium wird während dieser Zeit absolviert.

Offiziere übernehmen unter Umständen schon mit Mitte 20 hohe Verantwortung. Ihre Aufgaben seien vergleichbar mit denen eines Managers, sagte Röwer. Klar müsse den Zeitsoldaten sein, dass sie für Auslandseinsätze abkommandiert werden könnten.

Weitere Informationen: www.studieninfo-bw.de