Die Eschen (im Hintergrund) müssen fallen. Revierförster Klaus-Peter Mühleck bespricht mit Forstdirektor Norbert Utzler (von links) die Baumfällaktion an der Landesstraße zwischen Sulz und Kastell. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Forst: Arbeiten beginnen in der kommenden Woche / Baumart von einem japanischen Pilz befallen

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Ein eingeschleppter japanischer Pilz macht die Eschen krank. Die meisten Bäume sind wohl nicht mehr zu retten. Bevor die dürren Kronen abbrechen und an den Straßen den Verkehr gefährden, werden die Eschen abgeholzt. Voraussichtlich ab Dienstag oder Mittwoch kommender Woche beginnen im Sulzer Stadtgebiet und in Vöhringen die Forstarbeiten.

Das Eschentriebsterben verschont weder die Altbäume noch die Schösslinge. Das wird schon seit einigen Jahren deutschlandweit beobachtet. Revierförster Klaus-Peter-Mühleck hat im August die zu fällenden Bäume gekennzeichnet. An der Glatttalstraße zwischen Glatt und Hopfau werden im Bereich der Sinterquelle 400 bis 500 Eschen, etwa 150 Festmeter, herausgenommen. Der Förster schätzt, dass die Arbeiten im Glatttal etwa eine Woche lang dauern werden. Dort gebe es überall Eschen, die dürr seien.

Spezialfahrzeug holzt ab

Zwischen Sulz und Kastell ist ein weiterer Abschnitt, wo am Straßenrand viele zum Teil alte Eschen stehen. Hier dürften 300 Festmeter zusammenkommen. In Vöhringen Richtung Heiligenzimmern sind ebenfalls Holzfällarbeiten vorgesehen.

In der nächsten Woche steht für die Forstarbeiten ein Spezialfahrzeug einer Rottweiler Firma zur Verfügung. Damit können die Bäume abgezwickt und herausgehoben werden, ohne vorher die Leitplanken abmontieren zu müssen. Das wäre sonst teuer geworden, sagt der stellvertretende Kreisforstamtsleiter Norbert Utzler.

Die gefällten Eschen werden als Brennholz genutzt oder gehäckselt. Die Förster schätzen, dass die Aktion, die zusammen mit dem Straßenbauamt stattfindet, insgesamt etwa zwei Wochen dauern wird. Wo gearbeitet wird, muss die Straße kurzfristig gesperrt werden. Aufgeforstet wird am Straßenrand nicht mehr. "Wir haben genug Naturverjüngung" teilt Mühleck mit. Die Förster warten einfach ab, was nachkommt.

"Wir müssen davon ausgehen, dass die Esche eine aussterbende Baumart ist", erklärt Utzler. Man gehe davon aus, dass allenfalls eine von 100 gegen den Pilz resistent sei. Falls ein widerstandsfähiger Baum gefunden werde, werde er eventuell nachgezüchtet – immerhin eine kleine Hoffnung. Auch das Ulmensterben in Baden-Württemberg ist durch einen Pilz verursacht worden. Inzwischen gebe es wieder Jungbäume. Vielleicht, meint Utzler, gehe es auch so mit den Eschen: "Die Natur weiß sich immer zu helfen."