Holzhauser Ferienspaß: Die Sulzer Jugendpflegerin Gertrud Teller würde das Label gern erhalten

Die Absage des Holzhauser Ferienspaßes für dieses Jahr kam überraschend. Ortsvorsteher Lutz Strobel hatte mitgeteilt, dass das Kinder- und Jugendbüro Sulz das Sommerferienprogramm allein umsetzten werde (wir berichteten).

Sulz. Viel mehr wollte er dazu aber nicht sagen. Wir fragten bei Gertrud Teller, die das Kinder- und Jugendbüro leitet, nach.

Für sie kam die Reaktion Strobels auch überraschend. Am 15. Februar sei ein Koordinierungsgespräch gewesen. Die Termine fürs Ferienprogramm sollten abgestimmt werden. Eigentlich sei das nicht neu, meint sie. Nach wenigen Minuten habe dann aber Lutz Strobel beschlossen, den Holzhauser Ferienspaß abzusagen.

Seit 25 Jahren gibt es dieses Ferienprogramm, ursprünglich gedacht, für Holzhauser Kinder. Doch das hat sich mit der Zeit geändert. Strobel hat im vergangenen Jahr die Bilanz vorgelegt: Insgesamt beteiligten sich 2016 am Ferienspaß 223 Kinder (2015: 170), davon 37 aus Holzhausen, 47 aus Bergfelden, 24 aus Vöhringen, 24 aus Sulz, je zwölf aus Mühlheim, Fischingen und Glatt, acht aus Renfrizhausen, je sieben aus Horb, Dornhan und Umgebung. Weitere Kinder kamen unter anderem aus Heiligenzimmern, Hopfau und Dürrenmettstetten. Die Gesamtkinderzahl bei allen Veranstaltungen betrug 451. Aus einem anfangs lokalen ist ein regionaler Ferienspaß geworden – und ein Markenzeichen für ein familienfreundliches Holzhausen. Strobel hat das so auch gesehen.

Gertrud Teller ist seit 2011 für die Jugendarbeit in Sulz zuständig. "Ich bin gesamtstädtisch verortet", betont sie. Das Sulzer Ferienangebot für Kinder hat sie sukzessive ausgebaut. In der Broschüre "Sulzer Sommerspaß" fasste sie alle Angebote zusammen, auch die aus Holzhausen. Sie führte ein neues Anmeldeverfahren übers Rechenzentrum ein, um ein "Windhundrennen" um die attraktivsten Programmpunkte zu vermeiden. Dies erfahre auch durch die Eltern viel Zustimmung.

2016 gab es mehr als 50 Angebote im gesamten "Sulzer Sommerspaß". Diese müssten jedoch koordiniert werden. Wenn man drei Programmpunkte an einem Tag habe, könne es sein, dass diese jeweils nur mit drei bis vier Kindern besetzt seien. Das stelle niemanden zufrieden. Im vergangenen Jahr seien acht Angebote des Ferienprogramms, sieben davon in Holzhausen, mangels Teilnehmern abgesagt worden.

Für die Anbieter sei das frustrierend, auch fielen Kosten an. Daher wäre es schön, man könnte die Planung besser abstimmen, sagt Gertrud Teller. Zumal Holzhauser Kinder möglicherweise auch gerne mal einen Ferienspaßpunkt in Sulz besuchen wollten.

Der Konflikt hat sich offenbar wegen der Koordinierung der Termine ergeben. Dabei erkennt Gertrud Teller die Leistung Strobels durchaus an. Er habe sehr viel Zeit und Engagement ins Ferienprogramm gesteckt. Sie selber hätte es sich gewünscht, dass der Holzhauser Ferienspaß erhalten bliebe. Sie will nun auch überlegen, wie dieses "Label" oder Markenzeichen weiter Bestand haben könnte. Das hänge aber von der Holzhauser Dorfgemeinschaft ab.