Turnier de Luchs im Glatter Täle: Die Schützen visieren das Ziel an. Im Hintergrund folgt schon die nächste Gruppe. Foto: Steinmetz

Turnier de Luchs der BIG Glatt zieht Sportler aus Nah und Fern an. Lob für Parcours und Organisation.

Sulz-Glatt - Ob mit Blank-, Recurve- oder Compoundbogen: Rund 360 Bogenschützen gingen an Pfingstsonntag- und montag auf die Jagd im Glatter Täle.

Selbstverständlich feuerten sie beim Turnier de Luchs der Bogeninteressengemeinschaft Glatt (BIG) ihre Pfeile nicht auf lebende Tiere ab. Am Sonntag waren 28 Tierscheiben und am Montag, was bei den Schützen noch viel beliebter ist, eben so viele Tierplastiken die anvisierten Ziele. Manche ärgerten sich über Fehlschüsse, nahmen es sportlich, andere als einen Familienausflug. Wer kam, dem hat’s jedenfalls gefallen, zumal das Wetter mitspielte.

Katja Fichte aus Asperg war mit ihrer Familie unterwegs. In der Gruppe ist sie in Glatt schon mitgelaufen, doch am Pfingstsonntag wollte sie selber schießen. Mit dem Sport habe sie vor anderthalb Jahren angefangen. Ihre Trefferquote im Turnier war auch schon ganz gut, obwohl das Gelände schwierig ist. Da war es hilfreich, dass die Veranstalter die Entfernung zu den Scheiben angegeben hatten. Die Familie Fichte trat in Glatt für den SV Bissingen an. "Wir kommen, weil es hier schön ist", sagte Katja Fichte. Besonders freute sie sich auf den zweiten Tag.

Viele der Teilnehmer sind "Wiederholungstäter". Armin Grimm ist seit 14 Jahren ununterbrochen dabei. "Ein schöner Parcours und gut organisiert", lobte er die Veranstalter. Der Zimmerner ist Mitglied des SV Villingendorf, der mit einer größeren Gruppe in Glatt auf die Strecke ging. Die Schützen aus dem Kreis Rottweil sind jedes Mal begeistert, wenn sie im Glatter Täle am Turnier de Luchs teilnehmen. "Ich finde es cool", meinte ein Nachwuchsschütze. Der Auffälligste in den Reihen der Villingendorfer war Oliver Slazak: Im Schottenrock pirschte er durchs Gelände. Mit Schottland habe das nichts zu tun, verriet er. Aber natürlich stellte sich auch die Frage, was man unter dem Schottenrock trägt. "Naturhaarfaserunterwäsche", erteilte er freimütig Auskunft. Um in Brennnesseln nach fehlgeschossenen Pfeilen zu suchen, war die Kleidung möglicherweise nicht ganz ideal.

Ein Schütze aus dem oberschwäbischen Brochenzell war mit dem Wohnwagen angereist. "Wir zelten. Da ist der Stress weg mit dem Fahren", erklärte er. Und abends könne man dann mit Gleichgesinnten zusammensitzen. Dass die Wohnwagen beim Sportplatz abgestellt werden durften, hat BIG-Vorsitzender Gottfried Hipp mit dem Sulzer Ordnungsamt geklärt. "Das ging alles nach Vorschrift", versicherte er. Für die Bogenschützen seien auch eigene Parkplätze ausgewiesen worden, so dass der Hauptparkplatz den Tagesgästen zur Verfügung stand. In der Tat herrschte über Pfingsten viel Betrieb rund ums Wasserschloss.

Die Teilnehmerzahl am Pfingstturnier ist tendenziell etwas rückläufig. "Aber wir sind zufrieden", so Hipp. Die Bogenschützen reisen aus dem süddeutschen Raum, aus Österreich und der Schweiz an. Zwei Münchener kämen seit 26 Jahren zum Turnier im Glatter Täle, sagte Hipp.

Die Bogeninteressengemeinschaft ist mit 34 Mitgliedern nur ein kleiner Verein. Bei der Ausrichtung des Turniers halfen Bekannte und Freunde mit. Weil die Zielscheiben im Gelände stehen bleiben dürfen, halte sich der Aufwand in Grenzen.