Konzentriert und mit Hingabe wird musiziert. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Doppelkonzert des MV Bergfelden und der Kameraden aus Owingen von den Besuchern begeistert aufgenommen

Von Ingrid Vögele

Sulz-Bergfelden. Jedes Jubiläum ist ein Anlass, zurückzuschauen auf gerne Geleistetes. Das Konzert des Musikvereins verdeutlichte das in beeindruckender Weise.

Das Programm entstand aus dem Repertoire, zeigte das Spektrum des Könnens, und das Ergebnis entsprach dann auch voll den Erwartungen der Zuhörer an ihre Musiker. Vom 24. bis 27.Juli feiert der Bergfelder Verein offiziell sein 111-jähriges Bestehen – ein hohes Alter, aber von junger Musik getragen.

Gleich in die weite Welt entführte die Jugendkapelle Bergfelden/Wittershausen zur Eröffnung. Die 20 Spieler im Alter von zwölf bis 18 Jahren begeisterten mit ihren afrikanischen, arabischen und schottischen Eindrücken und einem Klarinettenstück. Dirigent Marco Fuentes konnte stolz sein auf seine Jungphoniker.

Der Wechsel auf der Bühne wurde auch bildlich mit eingeblendeten Fotos vollzogen. So mancher Aktive sorgte in seinen Anfangsjahren für Heiterkeit, als das Instrument fast größer als der Spieler war.

Der Vorhang öffnete sich für die Welt der Oper. Die schönsten Melodien von Verdi verzauberten das Publikum, etwa der gewaltige Triumphmarsch aus der "Aida", das holde Mädchen aus dem "Rigoletto" oder der Gefangenenchor aus "Nabucco".

In einer sinfonischen Dichtung wurden Szenen "Auf einem persischen Markt" zu einem Ohren- und Augenschmaus. In der quirligen Marktatmosphäre vernahm man das gemächliche Eintreffen von Kamelen. Musiker schlüpften in die Rolle der um Bakschich schreienden Bettler.

Die zierlichen Schritte der Prinzessin, fast gehaucht intoniert, gingen über in den majestätisch interpretierten Besuch des Kalifen. Stille senkte sich über den Markt und über die Halle. Die Karawane zog weiter, der Markt belebte sich wieder.

Die richtige Vorstellung vermittelten dazu die eingeblendeten aussagekräftigen Bilder von Gustav Bauernfeind, die Museumsleiter Peter Vosseler und Erwin Stocker präsentierten. Natascha Schäuble erntete mit ihrem Klarinettensolo in "Wild Cat Blues" für ihre flotte Darbietung viel Applaus.

Einen weiteren Leckerbissen verkosteten die Gäste mit der Glenn Miller Parade, in der Angela Schäuble (Alt-Saxofon), Carina Schlagenhauf (Tenor-Saxofon) und Bernd Klaiber (Trompete) Glanzlichter setzten. Mit John Miles’ "Music", seiner Liebeserklärung an die Musik, wurden nochmals alle Register gezogen. Eine Band mit E-Gitarre (Markus Hriso), E-Bass (Sandro Hess) und Keyboard (Hermann Schupp) unterstützte die Kapelle, die warme Stimme von Jeanine Klaiber dazu, setzte nochmals ein Glanzlicht.

In der Zugabe "Die Regimentskinder" gab Dirigent René Klaiber seinen Taktstock an "Nachwuchsdirigentin" Natascha Schäuble ab. Durch das Programm führte Jeanine Klaiber. Langer, begeisterter Beifall mit vielen Bravorufen belohnte Musiker und Dirigent.

Den zweiten Teil bestritten die 75 Musiker aus Owingen unter ihrem Dirigenten Frank Schnell. Ihr Programm setzte weitere musikalische Glanzlichter, insbesondere mit dem japanischen Marsch "Han-ya" von Kinya Matsuura, einem Höchststufenstück.