Die Homo-Ehe ist weiter umstritten. Foto: dpa

An der „Ehe für alle“ scheiden sich die Geister. Nicht zuletzt innerhalb der baden-württembergischen CDU.

Konstanz/Ravensburg - In der Debatte um eine mögliche Ehe für Homosexuelle gibt es Zwist in der baden-württembergischen CDU. Während der Landesvorsitzende und Bundesvize der CDU-Sozialausschüsse (CDA), Christian Bäumler, am Donnerstag einen Mitgliederentscheid über die „Ehe für alle“ forderte, warnte der Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß in deutlichen Worten vor einer Gleichstellung. „Man würde damit die Ehe beliebig machen“, sagte der CDU-Politiker aus dem Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen der „Schwäbischen Zeitung“ (Ravensburg/Freitag). „Man kann nicht Ungleiches gleich stellen.“

Bäumler warb hingegen für einen Mitgliedentscheid nach dem Vorbild der Berliner CDU, den die Christdemokraten in der Hauptstadt gerade als ersten bundesweit in einer Sachfrage planen. Der Sozialpolitiker aus Konstanz sagte: „Viele Mitglieder der CDU an der Basis können mit der ablehnenden Haltung von CDU-Vertretern zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften nichts anfangen.“

Die Ehe von Mann und Frau müsse auch in Zukunft den besonderen Schutz des Grundgesetzes genießen, sagte Bareiß weiter. „Die Ehe ist die Keimzelle unserer Gesellschaft, die verlässlichste und beste Form, aus der Familie und Kinder entstehen.“ Würde die Ehe für andere Partnerschaften geöffnet, ginge ihre besondere Rolle in der Gesellschaft verloren. „Das finde ich falsch.“

Man könne für die klassische Ehe einstehen und trotzdem gleichgeschlechtliche Partnerschaften respektieren. „Da habe ich einen Großteil meiner Partei hinter mir“, sagte der Bezirksvorsitzende der CDU Württemberg-Hohenzollern. Baden-Württemberg und andere von SPD und Grünen regierte Länder wollen an diesem Freitag im Bundesrat Druck auf die schwarz-rote Bundesregierung aufbauen und einen Gesetzentwurf für eine gesetzliche Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare einbringen.