Ohne Emissionen: Das Dienstauto von Polizeipräsident Lutz. Foto: StN

Das Fahrrad wäre ein sehr guter Streifenwagen – leise, mobil, mit größerer Reichweite als zu Fuß. Polizeipräsident Franz Lutz sieht eine ernsthafte Chance für E-Bikes im Einsatz: Nicht nur in Parks, auch in Nebenstraßen hätte die Polizei erhebliche Vorteile.

Stuttgart - Das Fahrrad wäre ein sehr guter Streifenwagen – leise, mobil, mit größerer Reichweite als zu Fuß. Doch Versuche, Polizei-Radstreifen in Stuttgart zu etablieren, sind immer wieder kläglich gescheitert. Zu bergig das Terrain, zu anstrengend der Gebrauch. Doch Polizeipräsident Franz Lutz sieht nun wieder eine ernsthafte Chance für eine Rückkehr der Fahrradstreifen: „Mit E-Bikes hätten wir ein wichtiges Einsatzmittel zur Verfügung“, sagt er.

Nicht nur in Parks, auch in Nebenstraßen hätte die Polizei erhebliche Vorteile. „Man kann hören, ohne selbst gehört zu werden“, sagt Lutz. Und kann im Alarmfall dank Elektrounterstützung richtig Tempo machen, ohne gleich die Uniform durchzuschwitzen.

Überhaupt ist der neue Polizeipräsident ein Anhänger des Elektroantriebs – auch bei Dienstautos. Er selbst lässt sich in der Stadt in einem älteren A-Klasse-Mercedes chauffieren – mit einem E-Cell-Elektromotor. Reichweite über 200 Kilometer, Höchstgeschwindigkeit 150 km/h. Abgase: keine. „Das reicht für den Stadtverkehr“, sagt Lutz. Mehr noch: Wenn sein Chauffeur Martin Kramer aufs Gaspedal drückt, beschleunigt der Präsident von null auf 60 in 5,5 Sekunden. Lutz hatte den Elektrowagen auf dem Polizeiareal an der Pragstraße entdeckt – seither ist der ganze Führungsstab elektrisch unterwegs.

Was für E-Bikes gilt, gilt auch für Streifenfahrzeuge: Sie sind so lautlos, dass sie auch von Bösewichten nicht sofort wahrgenommen werden. Bei nächtlichen Streifen in Wohngebieten werden Einbrecher nämlich schnell vorgewarnt: „Die hören schon von weitem die typischen Geräusche eines Automatikfahrzeugs“, weiß ein Fahnder, „und verstecken sich erst mal, bis die Streife vorbeigefahren ist.“ Weitere Elektroautos wären daher eine gute Sache für den Fuhrpark. Doch da ist die Verwaltung wie eine Akkubatterie: Sie hat lange Ladezeiten . . .