Shorts und Badelatschen? Grundsätzlich nicht bürotauglich, sagen Stilexperten. Foto: dpa

Geht das so? Oder ist der Rock etwa doch zu kurz fürs Büro? Stuttgarter Modeexperten haben dazu eine klare Meinung - und üben für uns Stilkritik an sommerlichen Kleidungsklassikern wie der kurzen Hose, der Sandale oder dem kurzärmligen Hemd.

Stuttgart - Im Hochsommer im Job mit einem knieumspielenden Rock und einer kurzärmligen Seidenbluse eine Präsentation halten? Noch vor 20 Jahren wäre das undenkbar gewesen, sagt Dr. Maaike van Rijn, Kuratorin am Landesmuseum Württemberg und zuständig für das Modemuseum am Schloss Ludwigsburg.

Bis in die 1980er Jahre hinein sei Bürokleidung für Männer und Frauen vor allem eins gewesen - lang. "Bis heute lösen Frauen, die sich bei öffentlichen Anlässen mit nackten Armen zeigen, Diskussionen aus", betont die Kuratorin. Aktuelles Beispiel - Michelle Obama, die First Lady der USA, die gern ärmellose Kleider trägt und deren durchtrainierte Oberarme regelmäßig die Öffentlichkeit beschäftigen.

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Grundsätzlich ändere sich die Büromode gerade stark. "Die Branche definiert die Mode", so die Kuratorin. Ob jemand in einer Werbeagentur, einer Bank oder einer Anwaltskanzlei arbeite, entscheide den Look mittlerweile mehr, als die Außentemperaturen oder das Geschlecht.

Das bestätigt auch Laura Bott, Schülerin der Stuttgarter Modeschule. Sie übt für uns Stilkritik an sommerlichen Klassikern. Ihre Meinung - diese No-Gos gelten branchenübergreifend:

Die kurze Hose: "Shorts sind im Büro ein totales No-Go, nicht einmal am "Casual Friday"."

Flip-Flops: "Egal ob Mann oder Frau - Zehentrenner gehen generell nicht. Im Endeffekt sind das Badelatschen."

Das kurzärmlige Hemd: "Das kurzärmlige Hemd ist ein Mischmasch. Besser sieht ein Hemd mit langen Ärmeln aus, das hochgekrempelt wird."

Hotpants und Miniröcke: "Kleidungsstücke müssen mindestens knieumspielend sein!"

Das Spaghetti-Top: "Oberteile sollten die Schulter bedecken und keinen zu tiefen Ausschnitt haben."

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Wie sieht also das ideale hitze- und bürotaugliche Sommeroutfit aus? Die Stuttgarter Modeschülerin rät Männern zu einer langen Hose aus leichtem Leinen oder Baumwollbatist und einem lässig aufgekrempelten Langarmhemd.

Frauen dürfen etwas modemutiger sein und zu einer gerade geschnittenen Seidenbluse, einem weitschwingenden Maxi-Rock und Römersandalen greifen.