Wolf-Dietrich Hammann, Ministerialdirektor des Integrationsministeriums, spricht im Stuttgarter Landtag mit den aufgebrachten Asylbewerbern aus Schwäbisch Gmünd. Foto: dpa

Der Streit um eine Überwachungskamera in einem Flüchtlingsheim in Schwäbisch Gmünd treibt eine Gruppe Asylbewerber auf die Barrikaden: Im Stuttgarter Landtag treten die Flüchtlinge lautstark für ihre Rechte ein.

Der Streit um eine Überwachungskamera in einem Flüchtlingsheim in Schwäbisch Gmünd treibt eine Gruppe Asylbewerber auf die Barrikaden: Im Stuttgarter Landtag treten die Flüchtlinge lautstark für ihre Rechte ein.

Stuttgart - Rund 15 Asylbewerber aus Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) haben am Landtag gegen ihre Behandlung in der Flüchtlingsunterkunft Schwäbisch Gmünd protestiert. „Wir möchten, dass unsere Stimmen gehört werden“, skandierten sie am Donnerstag auf Englisch im Eingangsbereich des Parlamentes. Sie forderten, einen Vertreter der Landesregierung zu sprechen.

Dem herbeigeeilten Ministerialdirektor des Integrationsministeriums, Wolf-Dietrich Hammann, erklärten sie nach Angaben eines Ministeriumssprechers, dass sie sich in Schwäbisch Gmünd unsicher fühlten. Hammann habe entgegnet, dass er das Anliegen ernst nehme und im Gespräch mit dem Landratsamt prüfen wolle.

Die Organisation The Voice Refugee Forum Baden-Württemberg teilte schriftlich mit, dass es in der Unterkunft in Schwäbisch Gmünd einen Streit über eine Überwachungskamera im Eingangsbereich gebe, die die Leitung hatte anbringen lassen. Nach Protesten gegen die Kamera habe die Polizei am 11. April auch Hunde gegen die Flüchtlinge losgelassen. Das Vorgehen der Polizei, der Leitung der Asylbewerber-Einrichtung sowie des Landratsamtes sei menschenverachtend und grundrechtswidrig.

Eine Sprecherin des zuständigen Landratsamtes sagte auf Nachfrage, die Kamera sei auf Müllcontainer gerichtet gewesen. Bei Dunkelheit seien immer wieder Personen von außerhalb auf das Gelände gelangt und hätten dort illegal Abfall entsorgt. Die Kamera sei nun entfernt worden. Sie sei niemals auf die Flüchtlinge gerichtet gewesen.