Starker Rückhalt für die Kickers: Mark-Patrick Redl Foto: Baumann

Wer nach den Verletzungen der Stammkräfte Markus Krauss und Daniel Wagner bei Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers ein Torwartproblem vermutet hat, liegt schief: Mark-Patrick Redl nutzt seine Chance bisher glänzend.

Stuttgart - Den freien Sonntag genoss Mark-Patrick Redl bei seiner Familie in Rastatt. Der Torwart des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers entspannte sich, drehte eine kleine Jogging-Runde – und ließ dabei noch einmal das überglückliche 1:0 der Blauen gegen den 1. FC Saarbrücken Revue passieren. „Dieses Spiel lief wirklich optimal für mich“, sagte Redl mit zwei Tagen Abstand. Neben dem Unvermögen der Saarbrücker Spieler bei der Chancenverwertung war es einzig und allein ihm zu verdanken, dass die Kickers in dieser verrückten Partie nicht leer ausgingen. Der 21-Jährige zeigte bei Schüssen und Kopfbällen aus kürzester Distanz tolle Reflexe. Er bewies auch, dass er mit dem Ball nicht auf Kriegsfuß steht und ein Spiel von hinten heraus verlagern kann. Trainer Horst Steffen war beeindruckt: „Mark machte an diesem Tag alles richtig und strahlte eine unglaubliche Ruhe aus.“

Redl – der Mann ohne Nerven.

Die mentale Stärke nennt der 1,91-m-Mann als eine seiner größten Pluspunkte: „Ich bin nicht der Typ, der schnell unruhig wird. Weder privat, noch auf dem Platz.“ 2012 hat er sein Abitur gemacht, danach nahm er ein Fernstudium (Sport- und Business-Management) auf. Vergangenen Sommer wurde sein Vertrag bei 1899 Hoffenheim II nicht verlängert. Die Kickers schlugen zu – und wollten ihn über die zweite Mannschaft behutsam aufbauen.

Doch die Ausfälle der Stammkräfte Markus Krauss (Ellbogenverletzung) und Daniel Wagner (Kreuzbandanriss) machten ihn früher als geplant zur Nummer eins. Jetzt kann er Pluspunkte sammeln im Hinblick auf die neue Saison. Redls Vertrag läuft noch bis 2015, die Kontrakte mit Krauss und Wagner enden am Saisonende, wobei es mit Krauss schon Gespräche gab, mit Wagner nicht.

Noch aber gilt die volle Konzentration der laufenden Saison. An diesem Mittwoch (19 Uhr/Comtech-Arena) kann mit einem Sieg im WFV-Pokal-Halbfinale bei Regionalliga-Spitzenreiter SG Sonnenhof Großaspach wahrscheinlich die DFB-Pokal-Teilnahme perfekt gemacht werden. „Das wäre eine Riesensache“, sagt Redl und träumt von einem Duell mit seinem Lieblingsclub FC Bayern München, bei dem sein Vorbild Manuel Neuer zwischen den Pfosten steht. „Sein modernes Torwartspiel imponiert mir“, sagt der Kickers-Keeper.

Was nichts daran ändern dürfte: Selbst ein direktes Aufeinandertreffen mit dem Nationaltorwart würde den nervenstarken Redl nicht aus der Ruhe bringen.