Rund 300 Menschen bekundeten am Freitag in Stuttgart erneut ihre Solidarität mit der kurdischen Minderheit in der Türkei. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttgart

Rund 300 Menschen haben sich am Freitagnachmittag in der Lautenschlagerstraße gegenüber dem Kaufhof-Parkhaus versammelt, um ihre Solidarität mit der kurdischen Minderheit in der Türkei zu bekunden. Die Demo verlief friedlich.

Stuttgart - Zu der Demonstration hatten verschiedene Vereine und Organisationen aufgerufen, unter ihnen der Kulturverein Stuttgart e.V. „Schluss mit dem Massaker in Kurdistan“ skandierten die Demonstranten lauthals, die der türkischen Regierung vorwerfen, einen Krieg gegen die kurdische Zivilbevölkerung zu führen. In vielen kurdischen Städten habe die Regierung eine Ausgangssperre verhängt.

Die Polizei gehe ohne Rücksicht gegen Zivilisten vor, Unschuldige würden erschossen. „Die Menschen kommen nicht aus ihren Häusern. In manchen Gebieten herrscht seit 30 Tagen Ausnahmezustand“, sagte Hüseyin Mutlu vom Kurdischen Kulturverein. Auch der deutschen Regierung und der EU gaben die Redner eine Mitverantwortung, weil sie die türkische Regierung unterstützten. Diese müsse dringend zurück an den Verhandlungstisch gebracht werden. „Wir wollen die Leute darauf aufmerksam machen, dass in der Türkei Massaker stattfinden“, sagte Azad, ein 19-jähriger Demonstrant.

Der von Polizisten flankierte Demonstrationszug setzte sich gegen 17 Uhr in Bewegung und führte über die Theodor-Heuss- und die Königstraße zum Schlossplatz. Während der friedlich verlaufenden Demonstration kam es lediglich zu Verkehrsbehinderungen.