Rohre für das Grundwassermanagement Stuttgarter Hauptbahnhof Foto: dpa

Das Regierungspräsidium Stuttgart sieht beim Projekt Stuttgart 21 „keine unüberwindbaren Hindernisse“ für eine verdoppelte Grundwasserentnahme aus dem Schlossgarten. Es emp­fiehlt dem letztlich entscheidenden Eisenbahn-Bundesamt (Eba) die Freigabe der Bahnpläne.

Stuttgart - Das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) sieht beim Projekt Stuttgart 21 „keine unüberwindbaren Hindernisse“ für eine verdoppelte Grundwasserentnahme aus dem Schlossgarten. Es empfiehlt dem letztlich entscheidenden Eisenbahn-Bundesamt (Eba) die Freigabe der Bahnpläne, jedoch mit „zahlreichen Nebenbestimmungen und Auflagen“.

Die Bahn hat die Erhöhung von rund drei auf 6,8 Millionen Kubikmeter für den Bau des Durchgangsbahnhofs in Tieflage beantragt, um sicher im Trockenen bauen zu können. Außerdem will die Bahn die Freigabe für ein kurzzeitig nicht begrenztes Abpumpen von Grundwasser. Das will die Bahn auf dem kurzen Dienstweg bei der Stadt beantragen können.

Projektgegner und kritisch gesonnene Eigentümer sehen durch die stark erhöhte Grundwasserentnahme eine Gefährdung ihrer Häuser. In der öffentlichen Erörterung lehnten sie die Erhöhung ab.

Das Regierungspräsidium fordert in seinem Anhörungsbericht zur Erörterung, dass „bei der Bauausführung die von den zuständigen Fachbehörden geforderten zahlreichen Nebenbestimmungen und Auflagen von der Bahn einzuhalten sind“, sagt Regierungspräsident Johannes Schmalzl. Das gelte insbesondere für die Grundwasser-Strömungsmodelle. Die Stadt hatte den Einsatz eines vorhandenen zweiten Rechenmodells, mit dem Grundwasserströme vorhergesagt werden können, gefordert.

Das Regierungspräsidium hat dem Eba am Dienstag außerdem empfohlen, „eine Überprüfung der Gründungsgegebenheiten des Bahnhofsturms zu veranlassen“. Die Bahn sagt, der Turm stehe auf Eisenbetonpfählen, seine Standsicherheit sei durch den Tiefbau nicht gefährdet.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat angekündigt, bei einer Genehmigung eine Klage zu prüfen. Der BUND befürchtet angesichts der erhöhten Wassermenge Schäden im Schlossgarten und fordert eine erneute Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Bahn hat das abgelehnt. Das Regierungspräsidium will seinen Anhörungsbericht auf seine Homepage (www.rp-stuttgart.de) stellen.