Am 2. Dezember findet die 200. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 statt. Die Veranstalter erwarten 5000 Teilnehmer. Foto: dpa

Am 26. Oktober 2009 kamen die Gegner von Stuttgart 21 zum ersten Mal zusammen, um bei der Montagsdemo ihren Unmut über das Milliardenprojekt zu äußern. Am kommenden Montag findet bereits die 200. Montagsdemo statt. Und die Veranstalter wollen die Marke von 5000 Teilnehmern knacken.

Am 26. Oktober 2009 kamen die Gegner von Stuttgart 21 zum ersten Mal zusammen, um bei der Montagsdemo ihren Unmut über das Milliardenprojekt zu äußern. Am kommenden Montag findet bereits die 200. Montagsdemo statt. Und die Veranstalter wollen die Marke von 5000 Teilnehmern knacken. 

Stuttgart - Die Gegner von Stuttgart 21 treffen sich Anfang kommender Woche zu ihrer 200. Montagsdemo. Wie seit Herbst 2009 an jedem Montag werden auch diesmal vermutlich Tausende Menschen zusammenkommen, um ihrem Unmut über das Milliardenvorhaben Luft zu machen - ein in Dauer und Intensität in Deutschland einzigartiger Protest.

Die Organisatoren wollen die Marke von 5000 Teilnehmern knacken. Als Redner sind der ehemalige Bahnhofschef, Egon Hopfenzitz, der Regisseur Volker Lösch sowie die Gründer des Stuttgarter Theaterhauses Werner Schretzmeier und Peter Grohmann geladen.

Verkehrsminister Hermann lobt die kritische Begleitung

Die anhaltend kritische Begleitung des Projektes hat nach Ansicht von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) viel bewirkt. Nach dem Massenprotest gegen das Milliardenvorhaben wisse jeder Bauherr und jeder Planer in Deutschland, dass Großprojekte nicht mehr zu realisieren sind, ohne die Bürger vorher zu fragen. „Die Protestbewegung in Stuttgart hat das historische Verdienst, das unsere Demokratie verbessert und erweitert wird“, meinte der Minister, der zu den Gegnern des Milliarden-Vorhabens gehört.

Die auch bundesweit beachteten Proteste haben nach Überzeugung des Ministers das Image der Landeshauptstadt Stuttgart enorm verbessert. „Früher hielten viele Stuttgart für eine verschnarchte Gesellschaft, heute spricht man eher anerkennend von einer interessanten Stadt, deren Bürger sich selbstbewusst in die Politik einmischen.“

Bei der S-21-Bauherrin, der Deutschen Bahn, hat die permanente Aufmerksamkeit nach Ansicht Hermanns dazu geführt, dass viel besser und genauer gerechnet wurde, Risiken benannt und zum Teil reduziert wurden. „Die ständige Kritik von außen hat die Bahn in einer bislang ungekannten Weise gefordert.“