Die Feuerwehr flutete den Brandort in Stühlingen mit Schaum. Foto: Bernauer

In Munitionslager brennt es. Detonationen stellen Helfer vor Herausforderung. Raum muss mit Schaum geflutet werden.

Stühlingen - Schießsport, Jagd- und Fischereibedarf steht auf dem Firmenschild im Lindenweg 4 in Stühlingen. Hier hat es am Montag gebrannt, ein Mann ist umgekommen. Alles weist darauf hin, dass der Tote der Firmeninhaber ist.

In dem Verkaufsraum, in dem das Feuer ausbrach, lagerten auch Waffen und Munition. "Es gab am Anfang massive Detonationen, Schüsse haben sich gelöst", berichtet Gerhard Pfeifer, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Stühlingen, der den Einsatz leitete. Vor allem wegen dieser Schüsse, die sich zu Beginn des Brandes immer wieder gelöst haben, und weil die Projektile teilweise durch die Fenster nach außen drangen, musste der Einsatz zweimal abgebrochen werden. Für Pfeifer war es "einer der Einsätze, die mich emotional am meisten beschäftigt hat und man als Einsatzleiter eine riesige Verantwortung, vor allem für seine Leute hat".

Um 19.10 Uhr wurde der Alarm ausgelöst. Die Feuerwehrleute wussten zunächst nicht, was auf sie zukommen würde. Aber schnell war klar, dass es sich diesmal um einen besonderen Brandfall handelte. Deshalb war die Feuerwehr auch mit einem Großaufgebot im Lindenweg nahe den Discountern Rewe und Penny am westlichen Ortseingang. Polizei und Feuerwehr sperrten den Brandort weitläufig ab, so dass auch für Kunden der beiden Geschäfte keine Gefahr bestanden hat.

Die Feuerwehr war mit sieben Fahrzeugen und 80 Mann im Einsatz. Zunächst musste der Raum mit Schaum geflutet werden, auch um die Hitze abzukühlen. Nach einer halben Stunde konnten zwei Feuerwehrleute in den Raum vordringen und fanden eine verkohlte Leiche. Vieles spricht dafür, dass der Tote auch der Inhaber des Ladens ist. Die Polizei konnte dies bis gestern Abend allerdings nicht definitiv bestätigen. Der Laden gehörte Carl Obser, einem gebürtigen Stühlinger, der lange Jahre auswärts gelebt hat und vor Jahren wieder zurückkam. Auch im hohen Alter von Mitte 80 Jahren hat er seinen Laden für Schießsport, Jagd- und Fischereibedarf noch geführt.

Auch Bürgermeisterin Isolde Schäfer war vor Ort: "Die Feuerwehr hat eine unglaublich gute Arbeit geleistet".