Bereits nach drei bis vier Jahren kann man inzwischen mit dem Bachelor einen hochqualifizierten Hochschulabschluss erwerben. Foto: shutterstock

Einführung der Abschlüsse Bachelor und Master

Einführung der Abschlüsse
Bachelor und Master Ende der 1990er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts zeichnete sich die Hochschullandschaft in Europa nicht nur durch große Vielfalt aus, die durchaus erwünscht war und ist, sondern auch durch eine verwirrende Unübersichtlichkeit. Was beispielsweise ein »Diplom « oder »Magister« in anderen Ländern bedeutete oder wert war, konnte man oft nur sehr mühsam herausfinden. Der Mangel an Einheitlichkeit und Transparenz der Studiensysteme erschwerte damit auch das Studium in anderen Ländern. Dies ist in Zeiten zunehmender Internationalisierung nicht mehr zeitgemäß.

1999 unterzeichneten deshalb die Bildungsminister aus 29 europäischen Ländern die sogenannte »Bologna- Erklärung«. Ziel war es, bis zum Jahr 2010 einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen. Bisher haben 47 Länder die Bologna- Erklärung unterschrieben. Zum Wintersemester 2012/13 gibt es in Baden- Württemberg mehr als 1900 Studienangebote mit Bachelor/Master-Abschluss (bei insgesamt rund 2450 Studiengängen). Frühere Diplom- oder Magisterstudiengänge werden zu Ende geführt, können aber nicht mehr begonnen werden. In den Bereichen Jura, Lehramt und Medizin gibt es weiterhin Staatsexamens-Studiengänge. Wesentliches Merkmal des neuen Studiensystems ist seine Zweistufigkeit: Bereits nach drei bis vier Studienjahren können Sie mit dem Bachelor einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss erwerben; in ein bis zwei weiteren Studienjahren ist die Weiterqualifizierung zum Master möglich.

Studiensystem
Die Regelstudienzeit beträgt im Bachelorstudium sechs bis acht Semester, das anschließende Masterstudium ist auf zwei bis vier Semester angelegt. Das heißt, bereits nach drei bis vier Jahren können Sie mit dem Bachelor einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss erwerben, in weiteren ein bis zwei Jahren ist die Weiterqualifizierung zum Master möglich. Dabei können Masterstudiengänge in zwei unterschiedlichen Modellen angeboten werden:

konsekutiv:
Konsekutive Masterstudiengänge sind als vertiefende, verbreiternde, fachübergreifende oder fachlich andere Studiengänge auszugestalten. Bachelor- und Masterstudiengänge können an verschiedenen Hochschulen, auch an unterschiedlichen Hochschularten und auch mit Phasen der Berufstätigkeit zwischen dem ersten und zweiten Abschluss konsekutiv studiert werden.

weiterbildend:
Weiterbildende Masterstudiengänge setzen qualifizierte berufspraktische Erfahrung von mindestens einem Jahr voraus. Die Inhalte des weiterbildenden Masterstudiengangs sollen die beruflichen Erfahrungen berücksichtigen und an diese anknüpfen. Bei der Konzeption eines weiterbildenden Masterstudiengangs legt die Hochschule den Zusammenhang von beruflicher Qualifikation und Studienangebot dar.