Am Studieninformationstag kann man sich an den Unis informieren Foto: JOBbote

Dipl.-Ing.agr. Sigrid Eicken, Leiterin der Studienberatung der Uni Stuttgart gibt Auskunft.

Es gibt nicht den einen Beruf. Mit vielen Studiengängen kann man später in denselben Berufsfeldern arbeiten. Dipl.-Ing.agr. Sigrid Eicken, Leiterin der Zentralen Studienberatung der Universität Stuttgart gibt Auskunft.

Können Sie uns sagen, wie viele Studiengänge und Hochschulen es in Deutschland gibt?

Derzeit gibt es bundesweit ungefähr 9500 Studiengänge und 5500 Masterstudiengänge. Es gibt 239 staatliche Hochschulen, plus 98 private Hochschulen und 40 kirchliche Hochschulen, die alle staatlich anerkannt sind.

Wie soll ein Schüler hier zu einer richtigen Entscheidung kommen?

Zu dieser Frage sind viele Bücher geschrieben worden, es gibt mehrtägige Workshops zur Studienwahl, viele, viele Links im Internet und jede Menge guter und gut gemeinter Ratschläge. Das heißt, es würde den Rahmen Ihres Artikels sprengen, diese Frage auch nur annähernd vollständig beantworten zu wollen. Ich möchte aber einige Hinweise geben: Der Studienwahlprozess braucht Zeit – SchülerInnen müssen noch nicht in der elften Klasse wissen, was sie mal studieren wollen, sie dürfen aber mit dem Studienorientierungsprozess auch nicht bis nach dem Abi warten.

Wichtig ist, dass wenn man noch gar nicht weiß, in welche Richtung das Studium gehen soll, sich vielfältig zu informiern. Es gibt sehr viele gute Hilfestellungen – Veranstaltungen an den Schulen, Beratung bei den Arbeitsagenturen, Infoveranstaltungen, Studienberatung und Mitmach-Angebote an den Hochschulen. Es gibt gute Internet-Studienführer, in denen man gezielt und nach Fachgebieten oder Hochschulen sortiert nach Studiengängen recherchieren kann und es gibt Orientierungstests im Internet, die möglicherweise ein paar neue Impulse geben können.

Wichtig zu wissen ist: Hinter vielen unterschiedlichen Studiengang-Titeln verbirgt sich oft der gleiche oder sehr ähnliche Inhalt, und mit vielen Studiengängen kann man später in denselben oder ähnlichen Berufsfeldern arbeiten. Das heißt, es gibt nicht DEN einen richtigen Studiengang.

Eines der wichtigsten Entscheidungskriterien sollten die eigenen Interessen sein. Aber selbst wenn man weiß, was einen interessiert, und selbst wenn man schon ganz viel unternommen, vieles ausprobiert, gelesen, das ganze Netz durchforstet hat, kann es sein, dass die Entscheidung immer noch schwer fällt. Denn Entscheidungen werden nicht nur aufgrund von Informationen getroffen. Es sind noch andere Faktoren maßgeblich beteiligt, ganz entscheidend ist zum Beispiel das so genannte Bauchgefühl.

Gibt es bereits zu jedem Bachelorstudium auch einen Masterstudiengang?

Nein, viele Hochschulen bezeihungsweise Studiengänge beginnen mit ihren Masterstudiengängen erst in den nächsten ein bis zwei Jahren, wenn die ersten Bachelorstudierenden ihren Abschluss machen.

Nach welchem Verfahren werden die Master- Studienplätze verteilt?

Das ist unterschiedlich, von Bundesland zu Bundesland und von Studiengang zu Studiengang. Generelle Regelungen sind in den Landeshochschulgesetzen festgelegt. Es gibt Bundesländer, die Quoten für den Zugang zum Master festgelegt haben, und andere, wie Baden-Württemberg, die bestimmte Qualifikationsanforderungen verlangen. Manche Masterstudiengänge haben beschränkte Studienplatzzahlen (NCs) und andere haben keine festgelegte Platzzahl, in beiden Fällen gibt es aber – von Fach zu Fach unterschiedliche - Aufnahmebedingungen. Das können bestimmte Abschlussnoten aus dem Bachelorstudium sein oder eine Aufnahmeprüfung oder die Erfüllung noch ganz anderer Kriterien.

Ich möchte SchülerInnen darauf hinweisen, dass eine erstklassige Möglichkeit, sich einen Überblick über die Inhalte von Studiengängen zu verschaffen, der am 17. und 18. November stattfindende Studientag ist. An der Universität Stuttgart heißt er "Unitag", Informationen dazu finden Sie unter www.uni-stuttgart.de/unitag